Der King-Haus-Park hilft bei der Fest-Rettung


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Überfahr-Taten heißt amtlich, was bei den Veranstaltern des diesjährigen Landeserntedankfestes, insbesondere der Stadtverwaltung und der Lausitzhalle GmbH zu Kopfzerbrechen sowie zu Um- und Neuplanung geführt hat. Im August vorigen Jahres hat Hoyerswerda den Zuschlag bekommen, im Dezember fuhr dann ein Krimineller mit einem Auto auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge, wobei sechs Personen getötet wurden.

„Nun regiert eine gewisse Unsicherheit zu Maß und Mitte“, meinte Bürgermeister Mirko Pink (CDU) am Dienstag vor Journalisten. Er hatte schon im Juni-Stadtrat auf eine entsprechende Anfrage hin gesagt, die gestiegenen Sicherheitsanforderungen würden es notwendig machen, das Festgelände zum Landeserntedankfest zu verkleinern. Denn die maximale Vorsicht führt dazu, dass alle Zufahrsstraßen so abgesperrt werden müssen, dass kein Fahrzeug aufs Festgelände kann.

Man konnte jüngst schon zum Straßentheaterfest beobachten, was das bedeutet: schwere Fahrzeuge auf der Fahrbahn sowie Leute, die sie weg- und wieder hinfahren, wenn der Rettungsdienst oder Anlieger durch wollen. Lausitzhallen-Chef Dirk Rolka sagt, hinzukäme, dass auch keine nicht direkt beteiligten Fahrzeuge im Festgelände stehen dürfen – in Hoyerswerdas Altstadt würde das während der Festtage im September auf eine Räumung tagsüber hinauslaufen.

Die Zusatzkosten für ein solches Sicherheitskonzept schätzt Rolka auf 150.000 Euro. Mit einer neuen Variante ist man nun bei zusätzlich 50.000 Euro angekommen. Bis auf ein Gelände an der Johanneskirche wird das Landeserntedankfest – dem Stand der aktuellen Planungen nach - nun komplett in der Neustadt stattfinden. Eigentlich war ja ein Festgelände vom Lausitzer Platz über Bonhoefferstraße, Foucault-Parkplatz, Alte Berliner Straße, Teschen- und Schlossstraße sowie Markt und Kirchstraße zur Johanneskirche vorgesehen.

Das entsprechend abzusichern, hätte erwähnte Kosten zur Folge gehabt. Man will nun alles, was weitläufig verteilt werden sollte, auf das Stadtzentrum konzentrieren (siehe Karte unten). Insbesondere kommt dabei der Park am King-Haus ins Spiel, der bisher nicht einbezogen war. Er ist immerhin zweieinhalb Hektar groß. Bühnen sollen auf dem Lausitzer Platz, im Zentralpark und an der Einsteinstraße stehen.

„Wir hatten eine Sitzung nach der anderen, haben gerungen und es uns wirklich nicht leicht gemacht“, sagt Rolka. „Wir haben eine ansprechende Variante gefunden“, meint Pink. Denn inhaltlich soll es keine Abstriche geben. 40 Vereine und Institutionen sollen sich präsentieren können, man hat 80 Gastronomen verpflichtet, dazu 70 Schausteller und Händler. Der Festumzug soll wie geplant von der Altstadt in die Neustadt führen. Mit allen Angemeldeten ist er schon 800 Meter lang, aber die Meldeliste ist noch nicht geschlossen.

„Wir möchten nicht, dass jemandem etwas passiert, aber es muss durchführbar bleiben“, umschreibt Pink die nun angedachte Lösung. Er macht aber auch klar: Passiert bis September irgendwo in Deutschland noch einmal eine Überfahr-Tat ist auch eine Komplett-Absage denkbar. Die Veranstalter weisen außerdem darauf hin, dass immer noch Helferinnen und Helfer gesucht werden. (red)

Grafik: Stadtverwaltung
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Kommentare zum Artikel:

Holger, Drescher schrieb am

Tchja, alles schön und Gut, was die Änderungen für das Landeserntedankfest bestrifft, nur, wenn es um die Frage der Sicherheit geht, und deren Absicherung, warum holt man sich keine Unterstützung von Sicherheitskräften wie z.B "Tag der Sachsen", den schließlich handelt es sich um ein Landesfest. Und dann noch, der Hinweis, das, sollte eine " Überfahr-Tat", wo anders passieren, das ganze Fest abzusagen, währe der Supergau für die Stadt.

Tobias Hinz schrieb am

Vor 2015 hatten wir diese Probleme nicht........

Daniel König schrieb am

Also ich würde es generell absagen, bevor es noch peinlicher wird. ...

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen, da hier sonst sofort wieder die Zensur zuschlägt, die es laut Gesetz gar nicht gibt. 😉

Dieter Arndt schrieb am

Da scheint die Lausitzhalle als Organisator wohl überfordert zu sein. Von der geplanten großen Festfläche bleibt ein überschaubarer Rest. Wird es einen Festumzug geben? Auf jeden Fall wird es kleiner als der Tag der Sachsen 1998 mit fast 500 000 Besuchern. Laut Internet rechnet man mit ca. 50 000 Besuchern. Die damalige Qualität der Organisation wird man 2025 nicht erreichen.
Braucht Hoyerswerda so ein Fest? Viel Aufwand - wofür?

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