Jetzt fehlt nur noch der Frühling


von Tageblatt-Redaktion

Ilona Stallerscheck an ihrem Eigenheim in der Ratzener Straße. Seit 1968 lebt sie in Hoyerswerda, zuletzt im Stadtzentrum. Im Mai vorigen Jahres wurde hier Richtfest gefeiert. Ende September folgte der Einzug.
Ilona Stallerscheck an ihrem Eigenheim in der Ratzener Straße. Seit 1968 lebt sie in Hoyerswerda, zuletzt im Stadtzentrum. Im Mai vorigen Jahres wurde hier Richtfest gefeiert. Ende September folgte der Einzug.

Es sind nur wenige Schleierwölkchen am Himmel, als Ilona Stallerscheck am Zaun ihres Grundstückes lehnt, in die Sonne blinzelt und sagt: „Es kribbelt. Man möchte schon nach Bäumchen schauen.“ Der Wunsch nach Grün ist verständlich: Erst im Herbst sind sie und ihr Mann ins Eigenheim in die Ratzener Straße gezogen. Noch zwickt die Februarkälte, der Boden ist steinhart. Die Bewohner leben an einem Ort, der einst noch belebter war. Auf dem Areal zwischen Schöpsdorfer und Merzdorfer Straße standen einst drei Schulen. Gebaut als POS 14, 15 und 16.
Nach dem Abriss sind auf dem ersten Teilabschnitt mittlerweile acht von zehn Grundstücken auf einem Teilstück bebaut. Häuser im Bungalowstil, eine Stadtvilla ist dabei. Ilona Stallerscheck sagt, ausschlaggebend für den Umzug vom Stadtzentrum in das Eigenheim mit 110 Quadratmetern Wohnfläche sei das altersgerechte gewesen. Das Treff-8-Center ist in der Nähe, daneben das Klinikum und der Friedhof. „Ich fühl‘ mich wie auf dem Lande, bin aber in Stadtnähe.“
Im Oktober 2009 begannen die Bauarbeiten. Neubau auf Brachflächen gab es auch schon an anderen Stellen in der Stadt. Derzeit errichtet die LebensRäume-Wohnungsgenossenschaft zum Beispiel auf dem einstigen Parkplatz in der Heinrich-Mann-Straße den Kiefernhaag. In den 90er Jahren hat das Unternehmen unweit der Ratzener Straße bereits Stadtvillen errichtet – anstelle einer Häuserzeile. Bauingenieur und Bauträger Reinhard Lange sagt, in der Ratzener Straße würden die Neubewohner nicht nur die Versorgung mit Fernwärme schätzen. „Jedes Haus ist anders.“ Das soll auch für das Erweiterungsprojekt gelten: In Richtung Hochhaus Schöpsdorfer Straße sind Eigentumswohnungen, zwischen 80 und 110 Quadratmetern groß, angedacht, sagt Reinhard Lange.
Der neue Eigenheimstandort beschert der Stadt auch Zuzug. Dieter Witt ist im November mit seiner Frau aus Cottbus in die Ratzener Straße gezogen. Witts Tochter wohnt in Lauta, seine Frau kümmert sich um die Enkel. Der 78-Jährige, der 50 Jahre in Cottbus zu Hause war, freut sich auf das Werkeln im und am neuen Heim. Der Ingenieur in Ruhestand plant die Terrassengestaltung und denkt, dass sich der Anblick des Areals im Sommer schon deutlich verändert hat. Da ist er sich mit Neu-Nachbarin Ilona Stallerscheck einig: „Mit der Zeit wird das immer schöner.“



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