Interview – Stadtrat vorab: mit Jan Kregelin


von Hoyte24 News

Interview – Stadtrat vorab: mit Jan Kregelin
Foto: Archiv

Hoyerswerda. Zur neunten Sitzung trifft sich der aktuelle Stadtrat am Dienstag. Wir haben Jan Kregelin von der SPD-Fraktion zur Tagesordnung befragt.

Herr Kregelin, nachdem die Tagesordnungen im Februar und März recht kurz waren, steht nun wieder mehr an. Wie kommt’s?

Ich meine, dass viele Sachen im Stadtrat zum Ende des vergangenen Jahres besprochen werden mussten und jetzt so langsam das neue Jahr an Fahrt gewinnt. Man muss auch bedenken, dass die Dinge erst durch den einen und dann durch den anderen Ausschuss gehen, bevor sie zur Abstimmung vorliegen. Und jetzt müssen eben Themen, die wirklich Gewicht mitbringen, entschieden werden. Das heißt aber nicht, dass die anderen Sitzungen weniger wichtig waren. Aber da waren die großen Themen eben noch nicht an der Reihe.

Wenn Sie sich von den 16 Themen eines für das größte persönliche Interesse heraussuchen sollten, welches wäre das?

Naja, das wäre dann wirklich der Lärmaktionsplan, wobei er nach meinem Dafürhalten ziemlich geräuscharm entschieden werden dürfte. Und möglicherweise die Übertragung nicht verbrauchter Mittel aus dem Bürgerhaushalt.

Warum interessiert Sie der Lärmaktionsplan so sehr?

Vor allem physikalisch. Es ist schon Wahnsinn, was Kommunen da leisten müssen. Sie haben sozusagen durch die Stadt zu gehen, zu prüfen, wo Anwohner von Lärm betroffen sind und geeignete Gegenmaßnahmen zu schaffen. Mir ist in Erinnerung, dass wir zu Recht angesichts der Deutschen Bahn viele Beschwerden hatten, die einen hohen Geräuschpegel verursacht hat. Da rede ich nicht nur von den vorbeifahrenden Zügen, sondern auch von den Bremsvorgängen. Seitdem bin ich immer hellwach, wenn es wieder um Lärm geht.

Die Haushalts-Sache ist weshalb interessant, sind Sie im Finanzausschuss?

Nein, bin ich nicht. Aber ich lasse mir natürlich von meinen Fraktionskollegen darüber berichten. Und ich merke immer, dass das zu regen Diskussionen führt. Ganz ehrlich, der Bürgerhaushalt ist eine sehr komplizierte Sache. Da nehme ich immer gern die Lösungen zur Kenntnis und bin froh, dass man sich geeinigt hat. Und hier hat die Kommune insbesondere ein Instrument in der Hand, nicht verbrauchte Mittel ins kommende Jahr zu übertragen. Das bedarf aber der Zustimmung des Stadtrates. Und da wird immer gefragt: Was wird übertragen, und warum?

Ich könnte mir vorstellen, dass Sie der Mietspiegel auch ein wenig interessiert.

Ich habe geahnt, dass Sie das ansprechen. Im Prinzip ist es ja so, dass jede Kommune – ich denke ab 30.000 Einwohner – über einen qualifizierten Mietspiegel verfügen soll. Das wurde jetzt umgesetzt. Dazu muss man sagen, dass da nicht nur die Daten der Vermieter eingeflossen sind, sondern zum Beispiel auch der Verbraucherschutz und der Mieterverein beteiligt waren. Da hat man ein gutes Konvolut geschaffen, um sozusagen die Mieten in Hoyerswerda zu statuieren.

Und wenn man reinguckt, sind wir von Dresdener, Berliner oder gar Londoner Verhältnissen ein Stück weg.

Da sind wir weit entfernt, man kann sich prinzipiell über Mietpreise in Hoyerswerda nicht beschweren. Und ich finde, das sollte man nutzen, um Einwohner zu gewinnen.

Trauen Sie sich eine Schätzung über die Länge der Sitzung zu?

Naja, damit ich die Wette gewinne, sage ich: mindestens drei Stunden.

Fragen: Mirko Kolodziej

Die öffentliche Ratssitzung beginnt um 17 Uhr im Neuen Rathaus an der Frentzelstraße. Zu Beginn sind wieder Anfragen von Einwohnerinnen und Einwohnern zugelassen.

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