„Ich sage Danke, wutrobny dźak!“


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Schwarzkollm. Es regnete in Strömen am Donnerstagabend. Trotzdem saß eine dreistellige Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern im Erlebnishof Krabat-Mühle, um zur Premiere der diesjährigen Filmnächte den Streifen „Leben ist jetzt – Die Real Life Guys“ zu sehen. Darin in den Hauptrollen als Johannes und Philipp Mickenbecker: Anton und Richard Fuchs, die in ihrer Kindheit und Jugend erste schauspielerische Erfahrungen in den Krabat-Festspiel-Aufführungen auf dem Mühlengelände sammeln konnten.

Am Freitag dann meinte Anton Fuchs (unten), Tobias Zschieschick (oben) habe „ein großes Herz für die Menschen, für Schwarzkollm und für die Region“. Es waren Worte des Abschieds für seinen aktuellen Chef und baldigen Vorgänger. Denn Anton Fuchs übernimmt zum 1. August die Geschäftsführung der Kulturzentrum Krabat-Mühle Schwarzkollm gGmbH und der Krabat-Mühle Schwarzkollm Betriebs GmbH. Tobias Zschieschick wechselt zum im Dorf entstehenden Forschungscampus, dem Smart Mobility Lab der TU Dresden.

Dass ihm der Abschied trotz aller Freude auf die neue Aufgabe nicht leicht fällt, war daran zu erkennen, wie oft ihm beim persönlichen Lebewohl vor Freunden und Partnern die Worte stockten, der 48-Jährige sein Redemanuskript sinken lassen und zum Wasserglas greifen musste. Immerhin begleitet er die Krabat-Mühle von Anbeginn an. Als sich 2005 der Förderverein zu deren Errichtung gründete, übernahm er die Stellvertretung von „Mühlen-Mutter“ Gertrud Winzer (1940 – 2024); 2012 wurde er selbst Vereinsvorsitzender, 2017 mit gGmbH-Gründung Geschäftsführer.

GmbH-Aufsichtsratschef Thomas Delling sagte, mit ihren 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei die Mühle im Grunde ein mittelständisches Unternehmen. 80.000 Gäste werden im Schnitt pro Jahr begrüßt, gerade erst wurden knapp 16.000 Besucherinnen und Besucher bei der jüngsten Ausgabe der Krabat-Saga gezählt, der Nachfolgereihe der einstigen Festspiele. Und irgendwie erwarten alle, dass Tobias Zschieschick im kommenden Jahr wieder mit im Organisationsteam sein wird, auch wenn Anton Fuchs ab August die Verantwortung trägt.

Jemand meinte nämlich, der bisherige Chef werde sicherlich ehrenamtlich am Bierstand oder an der Schnitzel-Bude im Verkauf zu finden sein. Zwanzig Jahre Mühle sind wahrscheinlich auch nicht so einfach abzuschütteln. Dem scheidenden Geschäftsführer wiederum war die Feststellung wichtig, dass der Erfolg im Koselbruch natürlich ein Gemeinschaftswerk ist. In diesem Sinne beendete er seine Rede; wie es sich im sorbischen Dorf gehört zweisprachig: „Ich sage Danke, wutrobny dźak!“ -red-

Foto: Mirko Kolodziej


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