Existenzgründerin für Preis vorgeschlagen


von Tageblatt-Redaktion

Katrin Heisch will künftig vor allem mit Torten von sich Reden machen. Noch sind für ihre „Choco-Lounge“ im Cinemotion-Kino nicht alle Möbel da. Aber schon in reichlich zwei Wochen, nämlich ab 27. November, soll man hier schlemmen können.
Katrin Heisch will künftig vor allem mit Torten von sich Reden machen. Noch sind für ihre „Choco-Lounge“ im Cinemotion-Kino nicht alle Möbel da. Aber schon in reichlich zwei Wochen, nämlich ab 27. November, soll man hier schlemmen können.

Katrin Heisch sagt, sie sei ein Kino-Junkie. Zwei bis drei Mal im Monat sei sie üblicherweise durchaus in Lichtspielhäusern zu Gast. In den letzten Wochen konnte man die 26-jährige Lautaerin fast täglich im Cinemotion-Kino in Hoyerswerdas Altstadt finden. Allerdings hat sie während dieser Zeit keinen einzigen Film gesehen. Es gab einfach zu viel Arbeit. Katrin Heisch, die zuletzt arbeitslos war, ist Existenzgründerin. In den seit fast einem Jahrzehnt leerstehenden Räumen von Bar und Café im Kino eröffnet sie in wenigen Tagen ihre „Choco-Lounge“. Die zugehörige Geschäftsidee hat zumindest die Wirtschaftsinitiative Lausitz schon einmal überzeugt. Bei ihrem diesjährigen Existenzgründer-Wettbewerb ist Katrin Heisch nämlich für einen der drei Gründerpreise vorgeschlagen „Es ist schon Wahnsinn, dass ich bei 65 eingereichten Konzepten unter den letzten sechs bin“, freut sich die junge Frau. Heute ist in Großräschen Preisverleihung.
Katrin Heisch eröffnet im Kino ein Café. Familienfreundlich soll es sein – mit Kinderecke und Wickeltisch. Die Spezialität der „Choco-Lounge“ liegt bei Torten. Die künftige Café-Chefin bäckt selbst sehr gern. „Bei Freunden und Bekannten kommt Joghurt-Sahne mit Früchten am besten an“, erzählt sie. Es soll aber zum Beispiel auch Lachstorten, herzhafte Muffins, Salate und diverse Kaffeevariationen geben. „Und wir werden viel mit Kakao machen“, sagt Katrin Heisch. Sie wird einen Bäcker und zwei Service-Mitarbeiterinnen beschäftigen und ist doch gerade erst dabei zu begreifen, dass sich ihr lange gehegter Traum vom eigenen Café nun wirklich erfüllen soll: „Anfangs war das so unrealistisch.“
Es waren durchaus auch Hürden zu nehmen. Man kann sich zum Beispiel vorstellen, dass es für eine Arbeitslose nicht ganz einfach ist, einen Kredit zu bekommen. „Da hat mich die Stadtentwicklungsgesellschaft sehr unterstützt“, sagt Katrin Heisch. Schließlich gab die Sparkasse eine Finanzierungszusage. Die Familie half in den letzten Tagen bei der Renovierung der Räumlichkeiten. Und dem Kino-Betreiber K-Motion ist die Existenzgründerin sehr dankbar für ihren Langmut: „Als es schon fast zu scheitern drohte, hat Geschäftsführer Wolfgang Kirchner gesagt, die Hoffnung würde zuletzt sterben. Ihm hat mein Konzept auch gut gefallen.“ Es entstand schließlich auch nicht aus dem blauen Dunst.
Schon nach dem Abitur 2004 war Katrin Heisch Praktikantin einer schweizer Confiserie. In Senftenberg studierte sie dann Betriebswirtschaft. Der Titel ihrer Diplomarbeit: „Existenzgründung einer Konditorei mit integriertem Café“.
Zum Schluss folgte zu Anfang dieses Jahres auch noch ein halbjähriger Kurs bei der Gründerwerkstatt Ostsachsen im Hoyerswerdaer Lautech-Gebäude. Hier wurde schließlich der Businessplan konkret. „Das hat mir schon sehr geholfen“, sagt Katrin Heisch. Alle Teilnehmer des Kurses reichten schließlich ihre Konzepte beim Existenzgründerwettbewerb ein. Im Rennen sind hier zum Beispiel auch noch die Spremberger Erfinderin eines Silber-Schmuckstückes als Erkennungszeichen für Alleinstehende oder eine junge Frau, die in Cottbus einen Indoorspielplatz eröffnen will. Katrin Heisch sagt, sie habe noch gar nicht so viel an einen möglichen Gewinn gedacht. Andere Sachen sind wichtiger: In den nächsten Tagen kommen die Möbel und das Geschirr für ihre „Choco-Lounge“.



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