Einzelhandelsbedürfnisse - erneut besprochen


von Hoyte24 News

Einzelhandelsbedürfnisse - erneut besprochen
Foto: Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Sollen im Wohnkomplex IX nahe der B 97 wieder Wohnungen für circa 250 Menschen sowie das Einkaufszentrum „Neue Kühnichter Heide“ entstehen und was bedeuten 4.000 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche für das Treff-8-Center gegenüber dem Lausitzer Seenland Klinikum und alle anderen städtischen Handelsstandorte? Diese Fragen betrachtet das von der Stadtverwaltung 2024 bei Drees & Sommer SE sowie der BBE Handelsberatung beauftragte Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHK), welches am Montag zum zweiten Mal mit interessierten Hoyerswerdaer Bürgern besprochen wurde.

Schon jetzt stehen Läden im Treff 8 oder dem Lausitz-Center leer, sagte eine Teilnehmerin an der Infoveranstaltung in der Kulturfabrik. Weil die Einwohnerzahl der Stadt weiter sinken wird, wächst der monetäre Umsatz durch den Neubau eines 2.300 Quadratmeter großen Vollsortimenters wie Edeka, eines Lebensmitteldiscounters und eines Tierfachmarktes im WK IX nicht. Es entstehe laut dem EHK eine verträgliche innerstädtische Umverteilung, sagte Dr. Ulrich Kollatz von der BBE Handelsberatung. Die neuen Läden sollten aber auch von allen Hoyerswerdaern und Bewohnern des nördlichen Umlandes genutzt werden, um den notwendigen Jahresumsatz von 18,5 Millionen Euro jährlich erwirtschaften zu können.

Die geplante Schließung des Penny-Marktes am Cottbusser Tor Mitte 2027 werde die Situation etwas entspannen und davon profitiere auch das Treff 8-Center. In einer Onlineumfrage bescheinigten 535 Teilnehmer diesem Standort vielfältige Angebote, sagte Dr. Kollatz. Trotzdem würden dort nur recht wenige Menschen regelmäßig einkaufen; und diese wohnten vor allem in der östlichen Neustadt. Das Treff 8 sei also ein klassischer Nahversorger und werde in dieser Funktion gestärkt, besagt das EHK. Die touristische Erschließung des Scheibe-Sees durch die Stadt Hoyerswerda ab Oktober biete dem Treff 8 bald neue Möglichkeiten, sagte Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD).

Die Hoyerswerdaerin Cornelia Déus stellte fest, das Konzeptpapier stelle zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten des Treff 8 immer noch nicht hinreichend dar und vergleiche sie angemessen mit der geplanten Entwicklung der „Neuen Kühnichter Heide“. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte sie im Mai im Stadtrat eine Petition eingebracht. Daraufhin wurde das EHK nochmal im Alten Rathaus für die Bürger ausgelegt. 67 wollen das Treff 8-Center stärken und finden, die „Neue Kühnichter Heide“ solle nicht gebaut werden, gab die Fachgruppenleiterin Bau- und Liegenschaftsmanagement der Stadtverwaltung, Heike Krupka, wieder.

Elf Menschen hätten für den neuen Handelsstandort votiert, weil sie darin umfassende Entwicklungspotentiale für ganz Hoyerswerda sähen. Der Leiter des Fachbereichs Bau, Dietmar Wolf, erklärte, dass diese Einwände der Bürger im Oktober-Stadtrat diskutiert würden, um das EHK weiter zu verbessern und schlussendlich beschließen zu können. Erst dann sei der Weg frei, ein Bebauungsplanverfahren für den Einkaufskomplex „Neue Kühnichter Heide“ zu entwickeln. Für einen Teil der dort vorgesehenen Wohnbebauung hatte der Stadtrat bereits eines beschlossen.

Bürgermeister Mirko Pink (CDU) sprach am Montag von circa 270 Menschen, die ab 2030 am entstehenden Bundeswehrstandort Straßgräbchen arbeiten würden und dann in der Region moderne Wohnungen bräuchten. Auch Firmen im Industriepark Schwarze Pumpe suchten Mitarbeiter. Hoyerswerda müsse jetzt handeln, um Teil dieser wirtschaftlichen Entwicklung zu werden, findet Pink.

Katrin Demczenko

Themen in dieser Meldung


Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte addieren Sie 3 und 6.