"Die beiden Wohnblöcke bleiben erhalten"


von Tageblatt-Redaktion

Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Die voriges Jahr ans Landesamt für Denkmalpflege geäußerte Bitte einer Reihe von Einwohnerinnen und Einwohnern, den Wohnkomplex I als Flächendenkmal unter Schutz zu stellen, stößt bei der Behörde im Prinzip auf Zustimmung. Zwar sagt die Stadt nach entsprechenden Kontakten mit dem Landesamt, es liege noch nichts Schriftliches vor. Und fast gleichlautend äußert sich die Wohnungsgesellschaft (WH), deren Absicht, die Häuser Günter-Peters-Straße 1–7 und Brigitte-Reimann-Straße 2–8 in diesem Jahr abreißen zu lassen, Anstoß für die besagte Bitte ans Denkmalamt war. Dieses jedoch bestätigt auf Anfrage des Hoyerswerdaer Tageblattes im Prinzip eine Radiomeldung vom vorigen Wochenende zu diesem Thema.

Zunächst merkt Sprecherin Sabine Webersinke an, Gespräche mit Stadt und WH seien sehr konstruktiv verlaufen: „Das Landesamt für Denkmalpflege hat mit Herrn Oberbürgermeister Ruban-Zeh vorabgestimmt, das noch genau festzulegende Areal als Denkmalschutzgebiet gemäß § 21 des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes unter Schutz zu stellen. Die Stadt Hoyerswerda erarbeitet den Satzungsentwurf. Das Landesamt trägt für die Satzung die fachliche Begründung bei und schlägt das Areal für das Denkmalschutzgebiet vor.“ Weiter heißt es, die Stadt und das Landesamt würden jetzt zuerst in nächster Zeit einen Zeitplan erarbeiten.

Am Ende sei die Stadt dann für den Erlass einer Satzung über ein Denkmalschutzgebiet zuständig, erklärt Sabine Webersinke: „Die beiden für den Abriss vorgesehenen Wohnblöcke bleiben erhalten. Die Stadt Hoyerswerda wird im laufenden Verfahren keine größeren Umbaumaßnahmen im Bereich des WK I durchführen.“ Behördenchef Alf Furkert werde diesen Stand der Dinge in einem Antwortschreiben auf die vorliegenden offenen Briefe so mitteilen. Damit gemeint ist nicht nur die eingangs erwähnte Bitte, sondern auch ein mit einer Unterschriftensammlung verbundenes Schreiben aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Hauses in der Reimannstraße, das für den Abriss zumindest dieses Blockes argumentiert. (red)

Foto: Mirko Kolodziej
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Kommentare zum Artikel:

Thomas Häntschke schrieb am

Dazu ist mir der folgende Kalenderspruch eingefallen.

„KÄMPFE MIT LEIDENSCHAFT,

SIEGE MIT STOLZ,

VERLIERE MIT RESPEKT,

ABER GIB NIEMALS AUF!“

Daniel Müller schrieb am

Ja, dann können jetzt ja alle, die dafür waren, da einziehen. Mich freut das für sie.

Klaus Richter schrieb am

Bereits kurz nach der Wende, lange her, habe ich der Stadtverwaltung vorgeschlagen, den WK I als Flächendenkmal einzustufen. Der Denkmalschutz war auch der gleichen Meinung. Ein einflussreicher Aushilfsbeamter (aus dem Westen) schrieb darauf in der Zeitung: "Irrer Gedanke, Plattenbauten unter Denkmalschutz zu stellen". Der Gedanke wurde also nicht weiter verfolgt. Jetzt muss es aber gelingen. Klaus Richter

Thomas Häntschke schrieb am

Zu Ihren Zeilen, Herr Klaus Richter, gab es am 08. Mai 2024 in der Sächsischen Zeitung (Lokalteil Hoyerswerdaer Tageblatt) im Feuilleton auf S. 15 den Artikel "Schmuckstück Platte? - Sie waren der sozialistische Städtetraum, später Sanierungsfall. Inzwischen sind DDR-Plattensiedlungen für den Denkmalschutz ein Thema."

Es wird unter anderem geschrieben "dass endlich die bauliche und architektonische Leistung der Bürger der ehemaligen DDR eine entsprechende Wertschätzung erfährt und differenzierter betrachtet wird"

MfG Thomas Häntschke

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