Debatte in der Aula: Ist es in Hoyerswerda langweilig?
Hoyerswerda. Was macht man eigentlich anlässlich des Europatages? Nun, Bürgermeister Mirko Pink (rechts, mit Mikrofon) hat im León-Foucault-Gymnasium ein Angebot gemacht, das nicht abgelehnt wurde. Er und Sebastian Hecht, Staatssekretär in Sachsens Finanzministerium, waren in die Aula eingeladen, um dort mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen neun bis elf zu sprechen.
Thema: Politik im Sinne der Organisation öffentlichen Lebens – von der Lage des Handballs in Hoyerswerda bis hin zu einem weiteren möglichen Parteienverbot in Deutschland. Und so äußerte im Meinungsaustausch ein Junge, es sei langweilig in Hoyerswerda. Auf die Frage, was er genau meine, nannte er wenig Abwechslungsreiches beim Einkaufen. Hecht verwies auf den Online-Handel als starke Konkurrenz zu Geschäften.
Pink bot freilich an, mal in die Klasse des Jungen zu kommen, um etwas spezieller über die Bedürfnisse der jungen Leute zu sprechen: „Kann mal jemand Ja sagen, damit das dann auch passiert?“ Eine Lehrerin stimmte der extra Bürgermeister-Visite zu. Freilich meldete sich schließlich noch ein anderer Schüler mit dem nicht selten zu hörenden Argument, dass Hoyerswerda eigentlich gut dastehe.
„Viele können nur nicht wertschätzen, was wir haben“, sagte der Jugendliche – und zählte die für eine kleinere Stadt tatsächlich überdurchschnittlichen Angebote vom Lausitz-Center über den Zoo bis hin zu den Seen der Umgebung auf. Dass er Applaus von seinen Mitschülern bekam, war wiederum für Pink Anlass zu einer allgemeinen Einschätzung.
„Seht Ihr, das ist Demokratie“, meinte er. „Jemand hat vernünftig seine Meinung vorgebracht, dann hat jemand anderes vernünftig widersprochen. Und am Ende habt Ihr mit Beifall abgestimmt. In die Klasse komme ich aber trotzdem.“ -red-
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