Auch Verlierer können am Steilhang noch gewinnen


von Tageblatt-Redaktion

Ohne Schweiß gibt’s keinen Preis: Dieser Teilnehmer hatte bei einem früheren Steilhangrennen schwer zu kämpfen, mit seinem Moped möglichst viele Höhenmeter zu überwinden.
Ohne Schweiß gibt’s keinen Preis: Dieser Teilnehmer hatte bei einem früheren Steilhangrennen schwer zu kämpfen, mit seinem Moped möglichst viele Höhenmeter zu überwinden.

Das Partyzelt steht, der Hang ist geschoben, deftiges Fahrer-Catering gesichert, die Wetterprognose günstig: beste Voraussetzungen also für die vierte Auflage des Simson-Steilhangrennens, die am Sonnabend und Sonntag über den Koschendamm nahe des Badestrandes am Geierswalder See geht (Programm siehe Kasten). Am Mittwoch hatten sich bereits 45 Teilnehmer angemeldet, die mit einem Simson-Moped und möglichst originellem Kostüm den steilen Hang so hoch wie möglich erklimmen möchten. Damit sind die Veranstalter, die Vereine Campus Idea sowie Kultur- und Sportverein Geierswalde, auf dem besten Weg, die Vorjahresteilnehmerzahl von rund 50 Fahrlustigen zu toppen. „Auch zwei Frauen wollen dabei sein“, sagte Christian Bether von Campus Idea. „Über weitere weibliche Teilnehmer freuen wir uns natürlich.“

Um die Spannung und den Mitfieber-Faktor für die Zuschauer zu erhöhen, haben die Organisatoren diesmal neue Wettkampfregeln aufgestellt: Nicht nur ein Fahrer allein, sondern zwei Fahrer erklimmen am Sonnabend in der Vorrunde den Berg gleichzeitig, jeweils einmal in der linken und der rechten Spur. Der Teilnehmer mit weniger errichten Höhenmetern scheidet aus (K.O.-System) – hat aber die Chance, sich in der „Lucky Loser“-Runde am Sonntag noch für das Finale zu qualifizieren. „Das wird knackig, der Hang ist steiler als sonst“, meinte Sandro Päsler vom Jugendclub Geierswalde.

Auch der präparierte Hang enthält eine Schikane. Bevor es ans „Bergsteigen“ geht, müssen die Fahrer eine Schlammsuhle durchqueren, die von der FFw Tätzschwitz noch gewässert wird. Die Feuerwehr kümmert sich im Vorfeld auch um das Wässern des noch staubtrockenen Hanges. Lohn für alle Fahrer-Mühen: ein dunkelrotes SR2E im Originalzustand. Lediglich der Lack wurde durch eine Hoyerswerdaer Firma aufgearbeitet. Diesen Siegpreis hat ein Einwohner aus Seidewinkel den Veranstaltern zur Verfügung gestellt. „Davon gibt es nicht mehr viele, das ist ein begehrtes Teil“, meinte Christian Bether. Rund 500 000 SR2E wurden von 1960 bis 1964 in der DDR gebaut, wobei das „E“ für Export steht. Aufgrund von Absatzschwierigkeiten löste das SR 2E aber auch im Inland das SR 2 ab.

Es muss übrigens niemand Angst haben, am Sonnabend das WM-Viertelfinale Deutschland–Argentinien zu verpassen. Im Partyzelt wird das Spiel auf einer Leinwand übertragen; die Qualifikationsläufe werden dafür unterbrochen. „Wenn unser Team verliert, können wir die Veranstaltung gleich abbrechen“, flachste einer der Organisatoren am Mittwoch beim Zeltaufbau. Na, das wollen wir in beiden Fällen doch nicht hoffen.



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