Am Bahnhof ist kein Provisorium in Sicht


von Tageblatt-Redaktion

Am Bahnhof ist kein Provisorium in Sicht
Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Am Bahnhof werden sich die Barriere-Probleme für Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen oder Fahrrädern wohl erst nach den geplanten Umbauten lösen. Ein Provisorium ist jedenfalls nicht in Sicht. Denn für den Einbau von Rampen sind die Treppen im Bahnhof zu steil und zu kurz.

Die maximal erlaubte Steigung von sechs Prozent würde man nur über grob gerechnet 50 Meter lange geneigte Ebenen erreichen. Und: Auch provisorische Umbauten wären laut Bahn ein „Eingriff in Bahnanlagen“, der zu planen und vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zu genehmigen wäre.

Dies wiederum würde ähnlich lange dauern wie die laufenden Vorbereitungen. Grundlagenermittlung und Vorplanung sind fertig, so die Bahn AG. Man arbeite an Entwurfs- und Genehmigungsplanung, um sie dann dem EBA vorlegen zu können.

Ein Bahnsprecher versichert, nach wie vor sei ein Baubeginn 2024 realistisch. Vorgesehen sind im Wesentlichen der Bau eines neuen Tunnels samt Fahrstühlen westlich des Empfangsgebäudes und die Verfüllung der jetzigen Treppenanlage samt Tunnel. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Rita Hertel schrieb am

Es ist eine Schande! In unserer Stadt leben viele ältere Menschen, denen das Treppensteigen schwerfällt oder die auf einen Rollator angewiesen sind – von Mitbürgern, die einen Rollstuhl benötigen, ganz zu schweigen. Aber auch der Transport von Kinderwagen oder schwerem Gepäck über diese steilen Treppen ist eine Zumutung!

Es gab doch mal die Möglichkeit, dass man sich bemerkbar machen konnte und wurde dann über die Gleise geführt. Warum greift man nicht bis zum voraussichtlichen Baubeginn 2024 darauf zurück? Bis 2024 sind es noch 3 Jahre!

Mirko Kolodziej schrieb am

Hallo Frau Hertel, das geht, aber nur für Rollstuhlfahrer, die sich vorher telefonisch bei der Mobilitätsservice-Zentrale der Bahn melden. Ich darf aus meinem Artikel im Hoyerswerdaer Tageblatt vom Sonnabend dazu zitieren: "Das Türchen am Stellwerk, macht Bahnsprecher Jörg Böhnisch klar, werde sich weiter nur in Ausnahmefällen für Rollstuhlfahrer öffnen. Die Bahn möchte aus Sicherheitsgründen einfach nicht, dass viele Leute die Gleise queren. Und für die Stellwerker habe das Zugverkehrsgeschehen Vorrang. Was das bedeutet, verdeutlicht ein Blick in die Fahrdienstvorschrift der DB Netz AG. Sie hat mehr als 250 Seiten." Mirko Kolodziej, Redaktion

Rita Hertel schrieb am

Hallo Herr Kolodziej,

alles schön und gut – ich begreife es auch, dass das Zugverkehrsgeschehen Vorrang hat. Die Fahrdienstvorschrift werde ich trotzdem nicht durchlesen – grins.

Mir geht es eigentlich darum, dass man jetzt Überlegungen anstellt/nach Möglichkeiten sucht, wie man bis zum voraussichtlichen Baubeginn 2024 den Menschen helfen kann. Wie ich schon geschrieben habe – es sind immer noch 3 Jahre.

Uwe Vogel schrieb am

Ich kann den Unmut vieler Hoyerswerdaer gut verstehen. Der Behindertenbeirat und der Seniorenbeirat der Stadt beschäftigt sich mit diesem Problem schon seit Jahren. Dieser Zustand am Bahnhof ist unzumutbar.

Stefanie Trunsch schrieb am

Fährt man von Hoyerswerda Richtung Leipzig, hält man in Eilenburg Ost. Dort sind alle 4 Gleise ausschließlich durch Querung der Gleise erreichbar. Man hat einfach ne Schranke davor gebaut, die sich 5 Min vor Einfahrt des Zuges öffnet. Wohl gemerkt: ein Durchfahrtsbahnhof mit deutlich mehr Verkehr als in Hoy (auch wenn die Züge nicht alle in Eilenburg halten).

Nicht wie in Hoy, in dem das zu querende Gleis quasi das Parkdeck für die Züge ist, die in die Gegenrichtung fahren.

Verstehe jemand, warum es in Eilenburg geht, in Hoy nicht.

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