Ab Herbst schnell an Spremberg vorbei


von Tageblatt-Redaktion

Auf der B 97n erfolgt derzeit die Ampelinstallation am Knoten B156neu. Im Hintergrund ist eine der Kohlebahnbrücken zu sehen.
Auf der B 97n erfolgt derzeit die Ampelinstallation am Knoten B156neu. Im Hintergrund ist eine der Kohlebahnbrücken zu sehen.

Hoyerswerda hätte gern eine schnelle Autobahnanbindung an die A13 oder zumindest in Richtung Landeshauptstadt. Doch zwanzig Jahre nach dem freiwilligen Beitritt nach Sachsen hat ausgerechnet Brandenburg dafür gesorgt, dass wenigstens eine Verbindung leistungsfähig ausgebaut ist – nämlich die nach Norden. Als sich der heutige Industriepark Schwarze Pumpe erneut zu mausern begann, wurden zum vorhandenen Schienennetz der Werkbahn Forderungen nach verbesserten Straßenanbindungen laut, die verkehrsmäßige Infrastruktur hatte sich von der Schiene zurück auf die Straße verlagert.

Wann kann die neue Straße genutzt werden?
Zum Oktober soll sie auf voller Länge für den Verkehr freigegeben werden. Am 1. Juni 2007 erfolgte für die Westumfahrung von Schwarze Pumpe und Spremberg der erste Spatenstich in Höhe der Spreestadt. Am Straßenbau beteiligt waren und sind fünf große Straßenbaufirmen aus der Lausitz mit 15 ebenfalls einheimischen Nachunternehmen. Trotz aller nicht immer angenehmen Witterungslagen in den vier Jahren lag der Bau immer im Plan. Jetzt ist die Straße bald fertig.

Was muss noch alles gebaut werden?
Etwa 800 Meter einschließlich der Einbindung in Höhe des Funkturmes Cantdorf in die alte B 97 nördlich von Spremberg sind noch zu bauen. Die letzte von neun Brücken ist zu vollenden. Es ist jene über die Kohleverbindungsbahn Schwarze Pumpe-Jänschwalde. Woanders erfolgen schon Restarbeiten an den Leitplankensystemen, den Anschlüssen der Ampeln, den Straßenmarkierungen und beim Bau der begleitenden Wirtschaftswege. Der Bogen der alten B97 zwischen Spreetal und Sabrodt (Spreetaler Kreuzung), der jetzt schon nicht mehr befahrbar ist, wird auf die halbe Breite zurückgebaut. Er dient dann als Wirtschafts- und Anliegerweg. Die Spreetaler Kreuzung wird bis Ende 2011 neu gestaltet. Die K 9216 wird zwischen Knoten B 97n und Spreetaler Kreuzung ebenfalls bis Ende 2011 erneuert. Bis 2012 werden alle straßenbegleitenden Arbeiten zur Landschaftspflege (Begrünungen, Aufforstungen, Wildschutz) und zum Umweltschutz (Sicherung der Altbergbaugebiete der Gruben „Gustav Adolph“ und „Anna“, Bodenschutz durch Entsiegelung) realisiert.

Wie sind die Abmessungen der neuen Straße?
Die Ortsumgehung wird eine Länge von 12,5 km haben, die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 27 Mio Euro. Die Fahrbahnbreite beträgt 7,50 m, mit Aufweitungen in Randstreifen 8 m, gesonderte Überholspuren, wie es sie auf der B 97 Richtung Cottbus gibt, sind nicht vorgesehen. Bis auf die drei ampelgeregelten Knotenpunkte der B 97n mit der K 9216 in Spreetal, den Knoten in Terpe und den Knoten Abzweig B 156n in Pulsberg in Richtung des noch im Bau befindlichen Kreisels in Obertrattendorf wird die B 97n kreuzungsfrei geführt. Die zugelassene Geschwindigkeit wird 100 km/h betragen, in den Ampelknoten wird sie begrenzt auf 70 km/h. Die Durchfahrzeit beträgt bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten, grüner Welle und normalem Verkehrsaufkommen etwa acht Minuten von Spreetal bis Cantdorf. Alle Arbeiten erfolgen durch den brandenburgischen Landesbetrieb Straßenwesen, Niederlassung Süd, auch auf sächsischer Seite. Dazu gibt es eine entsprechende Vereinbarung.

Wem nützt die neue schnelle Straße?
Mit der Westumfahrung wird die Verkehrssituation in Spremberg und Schwarze Pumpe spürbar entspannt. Die Lärm- und Schadstoffbelastungen werden sinken, zugleich sind die Wirtschaftsstandorte gut angebunden, der nachhaltige infrastrukturelle Fortschritt wird der regionalen Wirtschaft neue Entwicklungspotenziale eröffnen. Und Otto Normalverbraucher, der von Hoyerswerda nach Cottbus und zurück unterwegs ist, spart richtig Zeit.



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