Vereine in Hoyerswerdas „Haus der Parität“ zittern um ihre Zukunft


von Tageblatt-Redaktion

Das Haus der Parität ist eines von mehreren Hoyerswerdaer Vereinshäusern.
Das Haus der Parität ist eines von mehreren Hoyerswerdaer Vereinshäusern.

Im „Haus der Parität“ im WK III bangt man um den Fortbestand. „Wir bitten Sie, das Haus der Parität in seiner Vielfältigkeit zu erhalten“, steht in einem Brief acht dort aktiver Vereine an OB Stefan Skora (CDU), Jürgen Schröter vom Kulturamt sowie die Stadtrats-Fraktionen. Anlass ist der Umstand, dass der Kreis Bautzen es abgelehnt hat, sich noch einmal an Miet- und Betriebskosten zu beteiligen, die die Vereine für das städtische Gebäude zu zahlen haben.

Schröter hatte daraufhin zu Anfang des Monats den Vereinen geschrieben: Sie mögen prüfen, ob die Finanzierung der Miete gedeckt sei. Die Stadt könne Zuschüsse nicht sichern. Die Vereine sollten andere Geldquellen erschließen oder auch die genutzten Flächen reduzieren. Wie es heißt, geht es für die Vereine um Kosten in Höhe von 1 000 bis 3 000 Euro im Jahr. Sie schreiben in ihrem Brief, noch im September sei ihnen bei einem Gespräch mit Jürgen Schröter Unterstützung bezüglich Miete und Nebenkosten zugesagt worden.

Von Rathaus-Sprecher Bernd Wiemer heißt es nun, trotz der Haushaltssanierung sei in der Haushaltsplanung „im Rahmen des Machbaren“ tatsächlich Hilfe vorgesehen: „Es ist aber nicht möglich, die vom Landkreis Bautzen in den zurückliegenden Jahren gewährten Zuschüsse seitens der Stadt zusätzlich bereitzustellen.“ Im Grunde handelt es sich um eine Folge der Kreisreform. Bis zur Aufgabe der Kreisfreiheit war Hoyerswerda selbst für soziale Belange verantwortlich, wie es die betreffenden Vereine mit ihren Angeboten abdeckt. Nun ist das der Kreis. Noch dazu hat Bautzen der Stadt wegen ihrer maroden Finanzen einen strikten Sparkurs verordnet.

In diesem Zusammenhang stehen auch Überlegungen dazu, wie es generell mit den Vereinshäusern weitergehen soll. Laut Bernd Wiemer ist im Rathaus dazu eine „Arbeitsgruppe Vereinshäuser“ aktiv. Offenbar basiert sie auf einem Vorschlag von Gutachter Gerald Svarovsky. Er hatte in seinem Haushaltskonsolidierungskonzept nahegelegt, das „Haus der Parität“ sowie das Vereinshaus an der Herrmannstraße so zu belegen, dass das „Haus der Hilfe und Begegnung“ im WK V abgerissen oder verkauft werden kann. Bernd Wiemer sagt nun, vorstellbar sei auch die Betreibung zweier Vereinsgebäude im WK III.

Neben dem „Haus der Parität“ ist das benachbarte Gebäude gemeint, in dem bis voriges Jahr die Volkshochschule saß. „Gegenwärtig laufen Abstimmungen mit den betroffenen Vereinen aus den anderen Vereinsgebäuden bezüglich eines möglichen Standortwechsels und der damit verbundenen Miet- und Betriebskosten“, so der Sprecher der Stadtverwaltung.
Generell heißt es, Hoyerswerda leiste einen wesentlichen Beitrag, um die vorhandene Vereinsstruktur zu erhalten. Dennoch hätten die Vereine eine Verpflichtung, nach Lösungen für eine Verbesserung ihrer Finanzsituation zu suchen. „Da wird schon keiner ausziehen müssen“, meint zuversichtlich ein Rathausmitarbeiter mit Blick auf das „Haus der Parität“. Dort steht dieser Tage ein Baugerüst. Die Stadt will wohl das marode Dach in Ordnung bringen lassen.



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