Mit Strom-Tarifwechsel lassen sich um die 200 Euro sparen


von Tageblatt-Redaktion

Man kann aktiv Stromsparen mit verbrauchsgünstigen Geräten oder aber gleich den Anbieter wechseln.
Man kann aktiv Stromsparen mit verbrauchsgünstigen Geräten oder aber gleich den Anbieter wechseln.

Etwa 350 von 900 Stromversorgern in Deutschland haben für den 1. Januar des neuen Jahres eine Preiserhöhung angekündigt. Die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) gehören nicht dazu. Allerdings sind sie auch so schon mit ihren Tarifen weit von den günstigsten Stromanbietern entfernt.

Bereits bei einer Mitte Oktober durchgeführten Beratungsaktion der Verbraucherzentrale Sachsen war das deutlich geworden. Die in diesem Zusammenhang erstellte Statistik sah die VBH auf einem der letzten Plätze unter den am Stichtag 131 gelisteten Stromtarifen, bei denen weder Vorkasse, Kaution oder einmaliger Bonus fällig sind.
Das Sparpotenzial im Grundtarif aufs Jahr gesehen ist laut dieser Statistik erheblich. Immerhin 201,27 Euro günstiger als bei den VBH kommt ein Haushalt mit 3 000 kWh-Jahresverbrauch im Tarif „Hellenstein(24)“ der Stadtwerke Heidenheim. Nicht mal die örtlichen Versorger in Dresden, Leipzig, Chemnitz oder Bautzen haben derartig große Preisunterschiede zu den jeweils günstigsten Anbietern.

Der hohe Preis des VBH-Stroms lässt sich leicht erklären. „Wir haben den Einkauf zu einem Zeitpunkt getätigt, als der Strom sehr teuer war“, sagt Stefan Jugert, der Pressesprecher des Unternehmens. Und als gerade eingekauft worden war, wurde der Strom wieder deutlich billiger. Das erklärt auch die günstigen Preise anderer Anbieter.
Aktuell hat sich an dieser Situation nichts geändert, wie auf dem Internet-Vergleichportal Verivox ersichtlich wird.

Laut der gestern dort zu findenden Übersicht rangierten die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda bei einem Familienhaushalt mit 4 000 kWh Stromverbrauch im Jahr mit ihrem Grundversorgungstarif auf Platz 128 von 139 gelisteten Tarifen. Während bei den VBH knapp 1 200 Euro fällig werden, sind es beim „Hellenstein(24)“-Tarif der Stadtwerke Heidenheim gut 260 Euro weniger. Allerdings lässt sich auch bei den Versorgungsbetrieben selbst mit einem Tarifwechsel Geld sparen. Beim „SoloStrom 1 Jahr“ sind es 14,08 Euro, beim „VBHStrom-online“ 23,20 Euro und beim „SoloStrom 5 Jahre“ sogar 38,08 Euro – jeweils im Jahr .

Raten die Verbraucherschützer nun zu einem Wechsel des Stromanbieters? Angelika Große, die Leiterin der Verbraucherzentrale im Hoyerswerdaer Einsteinhaus, drückt sich da so aus. „Wir empfehlen gar nichts. Wir zeigen nur die Möglichkeiten von Einsparungen auf.“ Dabei richtet sich der Blick aber nicht nur auf die aktuellen Vergleichszahlen. „Wir schauen auch, wann ein Anbieter zuletzt die Preise erhöht hat“, so Angelika Große. „Wenn das lange her ist, könnte das ein Hinweis sein, dass die Preise in naher Zukunft steigen.“

Wer schließlich der Meinung ist, Geld sparen zu wollen, der kann den Anbieter wechseln. Zuvor allerdings sollte er noch mal in seinen bestehenden Vertrag schauen, wegen Laufzeit und Kündigungsfrist, rät die Verbraucherschützerin. Der Wechsel selbst sei recht unkompliziert. „Man sollte sich mit dem neuen Anbieter kurzschließen. Von da gibt es in der Regel Formulare.“

Um die 200 Euro Sparpotenzial sind dazu angetan, über eine Trennung von den VBH nachzudenken. Auch wenn mit den Gewinnen der Stromsparte des Unternehmens unter anderem Lausitzbad, Stadtverkehr und Lausitzhalle subventioniert werden. „Es ist jedem selbst überlassen, ob er mit seinen Mehrzahlungen hiesige Einrichtungen querfinanziert, oder ob er auf seine Brieftasche schaut“, meint Angelika Große, die selbst Kundin der Versorgungsbetriebe und damit bis zum 1. Januar 2011 vor einer Strompreis-Erhöhung sicher ist. Was nach dem 1. Januar passiert, so die Worte von Stefan Jugert, könne er heute noch nicht sagen. Nur soviel: Die Ankündigung einer Preiserhöhung hat mit einer Sechs-Wochen-Frist zu erfolgen . . .



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