Mieter wollen weniger für Müll zahlen


von Tageblatt-Redaktion

In Gemeinschaftsmüllanlagen ist das Müllvermeiden schwieriger als bei privaten Tonnen.
In Gemeinschaftsmüllanlagen ist das Müllvermeiden schwieriger als bei privaten Tonnen.

Rund 100 Prozent mehr könnten Mieter der LebensRäume eG und der Wohnungsgesellschaft ab diesem Jahr für ihre Müllentsorgung zahlen. Seit Januar greift die neue Satzung des Landkreises Bautzen. In Hoyerswerda wurden die Tonnen bisher gewogen. In den Altkreisen Kamenz und Bautzen wurde die Anzahl der Kippungen, damit das Volumen als Berechnungsgrundlage genommen. Das Abfallwirtschaftsamt hatte ermittelt, dass hier die großen, gängigen 1,1- Kubikmeter-Müllbehälter öfter geleert wurden, als im Raum Kamenz und Bautzen. Ändert sich das Entsorgungsverhalten nicht, könnte sich die Gebühr also verdoppeln.

Nicht überall wird das klaglos hingenommen. In der Wohnanlage „Grüner Hain“ in der Hufelandstraße hat sich Familie Baer stark gemacht, um etwas zu ändern. Auf ihre Initiative hin trafen sich 16 der 36 Mietparteien am Mittwoch zu einem Gespräch mit Vertretern der Lebensräume. Eine der wichtigsten Fragen: Was können beide, also Nutzer und Genossenschaft, tun, um Kosten zu sparen?

Die Mieter der LebensRäume zahlen seit Januar 11 Cent/m² Wohnfläche als Vorauszahlung für die Müllabfuhr. Sabine Baer hat ausgerechnet, dass in einer Wohnung mit 80 m² rund 180 Euro Müllgebühren jährlich anfallen könnten. Sie weiß von Freunden und Bekannten: „Eigenheimbesitzer zahlen ein Drittel.“ Für sie ist wichtig, dass auch der Vermieter in die Pflicht genommen wird, um zu sparen, obwohl auch die Mieter viel tun können. Einige Ideen:

Weniger Tonnen nutzen
Die Entsorgungsfirma leert die Tonnen, wenn sie zu 75 Prozent gefüllt sind. Ein Vorschlag: Mieter sollen nicht mehrere Tonnen gleichzeitig befüllen (können), sondern eine nach der anderen, bis sie komplett gefüllt sind. Im „Grünen Hain“ wird überlegt, eine Verschluss-Lösung zu finden, mit einem Verantwortlichen der Hausgemeinschaft.

Blaue Tonne nutzen
Der Landkreis verteilt derzeit blaue Papiertonnen. In den „Müllkäfig“ im „Grünen Hain“ könnte so eine Tonne Einzug halten, sagen die LebensRäume. Hintergrund: Einigen älteren Menschen ist der Weg zu den Wertstoffcontainern zu weit. Dinge wie Mehl- und Zuckertüten oder Eierkartons würden vielleicht nicht mehr über den Hausmüll entsorgt, sondern über die Papiertonne. Sie ist nämlich kostenlos.

Weiter Mieter aufklären
Sabine Baer bat die LebensRäume noch einmal Mieter anzuschreiben, um sie aufzuklären, was bei der Mülltrennung wichtig ist. Ausführlich steht das bereits im Abfallkalender, Hinweise enthält auch die Rückseite des Betriebskostenbescheides. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Mülltüten, um so mehr von ihnen passen in die Restmülltonne.



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