Kommunen wollen stadtnahen Autobahnzubringer


von Tageblatt-Redaktion

Der Autobahnzubringer könnte nach Ansicht der Stadt direkt in Hoyerswerda die Trasse der bestehenden B97 nutzen.
Der Autobahnzubringer könnte nach Ansicht der Stadt direkt in Hoyerswerda die Trasse der bestehenden B97 nutzen.

Mit einer Vorzugsvariante auf sächsischem Territorium für den B 96n genannten Autobahnzubringer zwischen Hoyerswerda und der Anschlussstelle Ruhland sind die Planer Ende letzten Jahres in die öffentliche Anhörung gegangen (TAGEBLATT berichtete). Grob gesagt zweigt diese Trasse an der B 97 vor Hoyerswerda kurz hinter dem einstigen GST-Gelände nach rechts ab, verläuft zwischen WK X und Seidewinkel Richtung Gewerbegebiet Nardt, wobei die Schwarze Elster im Bereich der neuen Radler- und Fußgängerbrücke gequert wird.

Zwischen Landesfeuerwehrschule Nardt und der Ortslage Bröthen hindurch nähert sich die Straße den Bahngleisen. Parallel dazu geht es weiter. Im Bereich der alten Grubenbahnbrücke mündet die Straße auf die aktuelle B 96. Der folgt die Streckenführung bis in den Bereich Waldesruh, wo sie auf das alte Lautawerksgelände abzweigt, dieses quert und im Bereich der Kreuzung Liebknechtstraße/Engelsstraße wieder verlässt, um per Linksschwenk zwischen Lauta-Süd und Lauta-Dorf hindurch zur Brandenburg-Grenze zu verlaufen.

Nach der öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen waren Hoyerswerda, Lauta und die Elsterheide als die drei Gemeinden, über deren Gebiet die B 96n verlaufen soll, zu Stellungnahmen aufgefordert. Die geringsten Probleme mit der Vorzugsvariante haben die Lautaer. „Was Lauta angeht, das haben wir auch aus den Stellungnahmen der Bürger, die sich dafür interessiert haben, herauslesen können, ist man sehr unglücklich über die geplante Führung der Trasse parallel zur Friedrich-Engels-Straße“, erklärte Bürgermeister Hellfried Ruhland. Was aber auch daran liege, dass man in der Ursprungsplanung immer davon ausgegangen sei, eine bessere Anbindung des Industrie- und Gewerbegebietes zu erreichen.

Allerdings sei in Lauta auch nur die Parallelführung zur Friedrich-Engels-Straße möglich. „Etwas anderes geht gar nicht. Die nötigen Lärmschutzmaßnahmen sind natürlich sehr umfänglich. Und da solche Autobahnzubringer kreuzungsfrei sein müssen, wie ich glaube, ist für mich nur vorstellbar, am Knoten Liebknecht-/Engels-/Mittelstraße eine Untertunnelung vorzunehmen“, so der Bürgermeister.

Einen Schwerpunkt gibt es in der vom Stadtrat in der Dezember-Sitzung bestätigten Stellungnahme der Stadt Hoyerswerda. „Vor dem Hintergrund ressourcensparenden Planens und Bauens soll eine Variante geprüft werden, deren Linienführung die vorhandene B 97 (Spremberger Chaussee) einbezieht“, heißt es darin. „Die Straße befindet sich bereits jetzt in Randlage der Stadt.“ Das wird sie umso mehr, wenn der Gebäuderückbau im WK IX und X abgeschlossen ist. Nebeneffekte: Es gebe keine Parallelführung von Straßen. Dem Grünewaldring und Seidewinkel blieben Verkehrsgeräusche erspart.

Der neue Trassenabschnitt könnte sich an früheren Planungen orientieren, also hinter den Gärten an der alten Kläranlage oder kurz vor der Spremberger Brücke nach rechts in Richtung B 96 abzweigen.
Ohne das dies miteinandere abgesprochen war, hat die Gemeinde Elsterheide eine ähnlich lautende Empfehlung abgegeben. Der Rückbau von WK X und IX biete die Möglichkeit, die vorhandene Trasse der B 97 zu verbreitern, wie Bauamtsleiter Rainer Zschiesche erläutert. Die Ampelkreuzungen könnten durch Kreisverkehre ersetzt und so der Verkehr flüssiger gestaltet werden.

„Dass dies funktioniert, zeigt der Kreisverkehr an der Tankstelle am Elsterbogen.“ Eine Trassenführung laut Vorzugsvariante würde hochwertige landwirtschaftliche Nutzflächen, wie sie im Bereich der Elsteraue zu finden sind, ebenso zerschneiden wie das Landschaftsschutzgebiet und das Radwegenetz, für das ja gerade erst eine Brücke über die Elster gebaut wurde.

Es wird sich zeigen, ob die Hinweise aus Hoyerswerda und der Elsterheide berücksichtigt werden. Bislang wurden sie es nicht, obwohl beide – ebenfalls unabhängig voneinander – schon bei früheren Planungen den stadtnahen Trassenverlauf der B 97 favorisiert hatten.



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