Grizzlys bekommen am Schloss mehr Platz


von Tageblatt-Redaktion

Die Grizzlys des Hoyerswerdaer Zoos könnten schon Ende des Jahres neben der Schlossauffahrt leben.
Die Grizzlys des Hoyerswerdaer Zoos könnten schon Ende des Jahres neben der Schlossauffahrt leben.

Das Hoyerswerdaer Schloss war nie eine Burg, die einen Bärengraben besessen hat. Das könnte Ende des Jahres schon ganz anders sein. Denn mit der Grundsatzentscheidung des Vereins der Zoofreunde, die neue Bärenanlage finanzieren zu wollen, steht dem Bau nicht mehr viel im Weg. 450 000 Euro darf die neue Anlage maximal kosten. Carmen Lötsch, als Eigenbetriebsleiterin derzeit amtierende Zoochefin, sagt, dass die Geldspende für den kompletten neuen Bärenzwinger reicht. Es sei eine Vorplanung fertig.

 Erst mal würden nun der Zooausschuss und der Stadtrat mit dem Vorhaben befasst. Parallel dazu soll die Planung laufen. „Wenn es schnell geht, könnten wir Ende des Jahres mit dem Bauen fertig sein“, hofft auch sie. Die im Entwurf des Marketing-Konzeptes als „Projekt 2011“ vorgeschlagene Idee, am neuen Bärenzwinger Infotainment etwa über dreidimensionale Holografien der Tiere samt Informationen anzubieten, ist mit der Spendensumme allerdings nicht zu bezahlen. „Dafür müssten wir noch einen Sponsor finden“, so Carmen Lötsch.

Fest geplant ist jedoch eine ansprechende Beobachtungsmöglichkeit. Diplombiologe Eckhard Wiesenthal, der die Vorplanung für die Bärenanlage erstellt und in groben Zügen dem Zooverein vorgestellt hat, könnte sich eine Beobachtungshütte vorstellen, die durchaus in traditioneller Lausitzer Schrotholzbauweise gebaut werden könnte. Das Bärenhaus selbst soll direkt neben der Fischotteranlage stehen und dessen Architektur samt begrüntem Dach aufgreifen. Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde, betont, dass die Besucher die Bären weitestgehend ohne sichtbare Gitter erleben sollen.

Entsprechende Elektro-Zäune und geschickte Landschaftsgestaltung sollen dies ermöglichen. Geplant ist auch eine Einbeziehung des Wassergrabens am Schloss. Allerdings müssen hier noch etliche Details geklärt werden.
Mit dem Gehegeneubau verbunden ist eine Umgestaltung weiterer Zooflächen am Schloss. Da der jetzige Wirtschaftsweg wegfällt, soll die Zufahrt zum Wirtschaftshof und zu dem vom Zoo eingeschlossenen privaten Wohngrundstück künftig von der Fischerstraße aus erfolgen, allerdings mit einem Tor gesichert.

Insgesamt wird nach dem Umbau auch das Schloss erlebbarer sein. Da der zwischen Fischotteranlage und Adlergehege stehende Wetterschutz aus den Zeiten der Bildhauersymposien abgerissen wird, können die Besucher künftig direkt bis an den Schlossgraben spazieren. Zur Frage, was anstelle des jetzigen Bären-Geheges entstehen soll, sagt Carmen Lötsch, ohne konkret zu werden, dass man dort andere Tiere unterbringen könnte. Die ehemalige Zoo-Direktorin Monika Häfner sprach in diesem Zusammenhang einmal von Affen. Gemeint waren dabei wohl die Schopfmangaben, die derzeit neben den Pinguinen wohnen. Karsten Bormann würde eine solche Affenanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zoo-Restaurant „Jambo“ begrüßen. Zumal die Umrüstung der Bärenanlage zu einem spannenden Affenfelsen nicht sehr aufwändig wäre. (MK/US)



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