Durchbruch zum Senftenberger See steht bevor


von Tageblatt-Redaktion

LMBV-Sprecher Volker Krause und Sieghard Balzer, LMBV-Projektmanager, mit dem Plan des Koschener Kanals im Bereich des Senftenberger Sees. Die Bagger im Hintergrund benötigen nur noch wenige Wochen, um den Kanal an den See anzubinden.
LMBV-Sprecher Volker Krause und Sieghard Balzer, LMBV-Projektmanager, mit dem Plan des Koschener Kanals im Bereich des Senftenberger Sees. Die Bagger im Hintergrund benötigen nur noch wenige Wochen, um den Kanal an den See anzubinden.

Auf der einen Seite schlagen die Wellen des Senftenberger Sees an die Baustelle. Auf der anderen Seite des Baggers glitzert in einer offenen Wasserfläche das Grundwasser. Das Festland zwischen den Wassern schaufelt der Bagger unermüdlich bei Seite. Zehn Meter nähert sich der Bagger pro Tag dem Senftenberger See. Dank satellitengestützter GPS-Überwachung gräbt er mit einer Fehlertoleranz von wenigen Zentimetern das Profil des Koschener Kanals aus. Und praktisch jeder, der hier an der Zufahrt von Großkoschen vorbeikommt, schaut zu, wie der Bagger die Erdmassen zwischen der B 96 und dem See wegschaufelt. Er lagert sie neben sich ab und ein anderer Bagger belädt dann einen der riesigen Kipper, die die Massen über die Bundesstraße hinweg Richtung Innenkippe Kleinkoschen bringen, insgesamt 60 000 Kubikmeter.

„Ende April ist die Anbindung an den See hergestellt“, sagt Sieghard Balzer und schaut zu den eingerammten Dalben, die die spätere Zufahrt zum Koschener Kanal längst markieren. Der Projektmanager der LMBV hat den Zeitplan für seine Baustelle natürlich im Kopf. Ein Stückchen wird der Bagger noch den Damm abreißen. Dann werden erst einmal Rohre in den ausgebaggerten Teil gelegt. Mit dem entsprechenden Überbau hat der Bagger eine Arbeitsfläche für den Rest bis zum See. Das Profil des Kanals wird so, wie der Bagger vorankommt, gleich ausgebaut. Eine vierzig Zentimeter dicke Schicht aus Wasserbausteinen soll dafür sorgen, dass es vom Wellengang auch später nicht mehr verändert wird.

Damit ist ein Großteil des Kanals fertiggestellt, der im Frühjahr 2013 eingeweiht werden soll. Doch bereits im August kann sich jedermann bei einem Tag der offenen Baustelle schon einen eigenen Eindruck von ihm verschaffen. Am Samstag, dem 25. August laden TAGEBLATT/SZ und die LMBV unter dem Motto „Wir öffnen das Seenland“ zum Tag der offenen Baustelle ein. Auch jetzt verirren sich hin und wieder Radfahrer trotz eindeutiger Beschilderung auf den Baustraßen. Sieghard Balzer weist sie in jedem Fall freundlich daraufhin, dass es im Bereich der Schleuse derzeit wirklich nicht weiter geht. Und natürlich gibt es sichere Orte für Radfahrer als eine häufig befahrene Baustraße.

Doch das große Radfahrer-Eldorado ist in Sicht. Es werden nur noch wenige Monate bis zur Asphaltierung der ersten Betriebswege vergehen, die nach der Freigabe des gesamten Areals gleichzeitig als Radwege genutzt werden. Über eine Brücke wird man die Schwarze Elster queren und auf deren Damm schließlich auch den Kanal. Die ursprünglich mal für Ostern 2012 geplante Freigabe des Fahrradtunnels unter der B 96 hindurch wurde aus Sicherheitsgründen wieder verworfen. Auf der anderen Straßenseite ist ja auch nur Baustelle. Und die Zufahrt zum aufgeständerten Kutter, der somit als Landmarke und Ausguck zugleich dient, ist gegeben.

Wenn die Anbindung des Koschener Kanals an den Senftenberger See besteht, plätschert Seewasser durch den 64 Meter langen Tunnel unter der B 96 und durch das 90 Meter lange Schwesterbauwerk unter der Schwarzen Elster hindurch bis zum unteren Vorhafen der Schleuse. Von der existiert bisher nur eine Wand. Der große Rest der Schleusenkammer wird in den kommenden Monaten gebaut.

Heute soll mit dem Ausheben der Baugrube begonnen werden. Gigantische Betonmengen sollen bis Dezember von der beauftragten Firma Strabag verbaut werden. Später muss noch der Anschluss an den Geierswalder See erfolgen. Bis Ende des Jahres sollen die großen Arbeiten abgeschlossen sein. Eigentlich wollte die LMBV schon viel früher fertig sein. Doch vor allem die Starkniederschläge und hohen Wasserstände im Herbst 2010 sorgten für Bauverzug. Jetzt ist Sieghard Balzer optimistisch, dass sich der Fertigstellungstermin kein weiteres Mal verschiebt.



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