Übernahme von Kinderarztpraxis beantragt
Hoyerswerda. Während in der Stadt seit ein paar Tagen eine Unterschriftensammlung läuft, die mehr Kapazitäten bei der ambulanten medizinischen Betreuung von Kindern fordert, will das Seenland-Klinikum zumindest eine Zuspitzung verhindern. Geschäftsführerin Juliane Kirfe sagte im Stadtrat, es sei vorgesehen, den Kassenarztsitz der Anfang April vor der Schließung stehenden Pädiatrie-Praxis von Katja Meixner ins Medizinische Versorgungszentrum des Krankenhauses zu holen.
Ein entsprechender Antrag bei der Kassenärztlichen Vereinigung sei dieser Tage gestellt worden, so die Klinikums-Chefin:
Es hilft ja nichts, wenn die Eltern mit ihren Kindern bei uns in der Notfallaufnahme stehen.
Rein statistisch gilt der Bereich Hoyerswerda – Kamenz hinsichtlich der Zahl der niedergelassenen Kinderärzte mit 149,4 Prozent als überversorgt. (red)
Kommentare zum Artikel:
Robert Meier schrieb am
Wie ist denn überversorgt definiert? Wir waren froh, dass unsere beiden Kinder beim vierten Arzt „aufgenommen“ worden sind… da akzeptiere ich sogar ewige Wartezeiten.
Mirko Kolodziej schrieb am
Hallo, Herr Meier, den Versorgungsgrad bemisst die KV an der Bevölkerungsanzahl, der Zahl der Ärzte, einem sogenannten Versorgungstyp und einer regionalen Verhältniszahl. Im Planungsbereich Hoyerswerda – Kamenz leben Stand Juni 16.646 Kinder und Jugendliche bis 18. Dafür stehen 14 Kinderärzte zur Verfügung. Daraus errechnet die KV Sachsen eine Überversorgung von 3,7 Arztstellen. Für den Bereich Bautzen ergeben 8,5 Kinderarztstellen einen Versorgungsgrad von 117%. Es gibt jährliche Bedarfspläne. Der für 2022 ist 94 Seiten lang. Mirko Kolodziej, Redaktion
Katrin Rothe schrieb am
Guten Tag, wenn ich immer lese, es wurde berechnet, da platzt mir der Kragen. Die Leute, die das verzapfen, sollen sich jetzt mal in eine Kinderarztpraxis oder Kinderklinik begeben. Wenn die Kleinen so richtig heftig dran sind, kann ich nicht ewig warten. Es wird immer an der falschen Stelle gespart. Es ist letztendlich doch immer eine Kostenfrage. Sehe ich halt so. Mfg
Hagen Wendlandt schrieb am
Überversorgung hin oder her. Es hilft ja nix, wenn man bei den in der Stadt verbleibenden Kinderärzten regelrecht abgewimmelt wird: "Von Frau Meixner übernehmen wir keine Patienten... aber wir nehmen ja sowieso keine neuen Patienten auf". Problematisch ist auch nicht die Fahrt zum Kinderarzt für einen regulären Termin (auch da soll es in HY zu bis zu 2 Stunden Wartezeit kommen). Da Kinder sich bei ihren Mitstreitern mit den tollsten Krankheiten anstecken, möchte man doch nicht ernsthaft noch mit einem kranken Kind bis nach Kamenz oder Spremberg fahren.
Wir möchten Frau Meixner danken, dass auch über die Zeit ihrer Weiterbildung eine Versorgung der gesunden und kranken Kinder nahtlos und mit kürzesten Wartezeiten gewährleistet war, dem Seenland Klinikum für das Engagement, eine weiterführende Lösung zu finden.
Heiko Meier schrieb am
Das Team und Frau Meixner waren und sind in allen Situationen für unser Kind und uns als Eltern da gewesen. Mit viel Kompetenz und einer immer freundlichen Behandlung haben wir uns immer sehr gut aufgenommen und verstanden gefühlt. Vielen Dank für die vielen guten Jahre bei euch. Schade, dass die Zusammenarbeit jetzt im März leider endet. Alles Gute für das Team und Frau Meixner
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