Neue Wohnungen an der Kühnichter Heide geplant


von Tageblatt-Redaktion

Die rot gekennzeichnete Fläche samt Gebäuden ist bereits im Eigentum von Ronald Will. Die blau markierten Areale möchte er nun von der Stadt erwerben. Foto: U. Schulz, Grafik: S. Möller
Die rot gekennzeichnete Fläche samt Gebäuden ist bereits im Eigentum von Ronald Will. Die blau markierten Areale möchte er nun von der Stadt erwerben. Foto: U. Schulz, Grafik: S. Möller

Gestern Abend haben Hoyerswerdas Stadträte zwei Anträgen von CDU-FDP und SPD zugestimmt, die sich mit der Zukunft von Teilen der früheren Kühnichter Heide befassen. Immobilien-Makler Ronald Will hat die frühere Einkaufspassage erworben und möchte daraus Wohnungen machen. Dazu müssten allerdings aktuelle Pläne der Stadt geändert werden, denn eigentlich sollte der WK IX eines Tages komplett der Natur zurückgegeben werden. Die Räte entschieden nun gestern, die Angelegenheit im November auf die Tagesordnung zu nehmen.

Herr Will, warum hegen Sie Umbaupläne im WK IX?
Um die große Wohnungsnachfrage zu bedienen, die es in meiner Agentur gibt. Hunderte Familien suchen anderen Wohnraum, der derzeit am Markt nicht vorhanden ist. Es besteht also Wohnungsnot – trotz weiterer Abrissplanung. Eigentlich ist das paradox. So sind kaum 4-Raum-Wohnungen mit bis zu hundert Quadratmetern oder 6-Raum-Wohnungen ab hundert Quadratmetern vorhanden, auch kaum barrierefreie Erdgeschosswohnungen. Wird so etwas aber nicht angeboten, weichen immer mehr Familien ins Umland aus.

Sie haben also tatsächlich Interessenten für diese Lage?
Unser Büro hat mehr als 400 Interessenten für neue oder größere Wohnungen. Davon sind gut 50 von außerhalb, wollen also gern nach Hoyerswerda ziehen.

Das Umfeld ist aber nicht das beste...

Wir wollen die Grundstücksflächen neu gestalten. Graffiti und Unrat werden verschwinden. Neues Grün, Rabatten, geschwungene Wege und auch ein Springbrunnen sowie viele Bänke sollen Freude bereiten. Die Wohnungen werden wohl schnell Mieter und auch Käufer finden.

Wie viele Wohnungen soll es geben?
Etwa 20 bis 30. Das ist abhängig von den Wünschen der Mieter und Käufer. Entstehen können 2- bis 6-Raum-Wohnungen.

Die Stadt muss nun aber deswegen Ihre eigenen Pläne ändern, richtig?
Ja, aber den 2006 beschlossenen Flächennutzungsplan kann man gar nicht 1 zu 1 umsetzen. Veränderungen gehören zum Leben, ebenso wie die Einbeziehung neuer Erkenntnisse. Jeder Wegzug ist ein Verlust für unsere Stadt. Das kann kein Verantwortlicher untätig akzeptieren wollen.

Sie wollen nun noch zwei Freiflächen von der Stadt kaufen. Warum sollte sie das mitmachen?
Die Stadt würde bei Unterhaltung und Pflege entlastet. Sie würde natürlich den Verkaufspreis bekommen. Außerdem reden wir von Gewerbesteuern, jährlicher Grundsteuer, Trink- und Abwassergebühren und so weiter. Es geht auch um die Auftragsvergabe an hiesige Unternehmen bei einer Bausumme von fast 2,5 Millionen Euro. Ein Hausmeister und ein Gärtner wären zwei neue Arbeitsplätze. Und nicht zuletzt unterstelle ich das Interesse, junge Familien hier zu halten sowie den Bedarf an barrierearmen Wohnungen zu befriedigen.

Was sagen Sie Skeptikern?
Als gebürtiger Hoyerswerdaer und seit 22 Jahren hier tätiger Immobilien- und Finanzierungsmakler besitze ich gute Marktkenntnis und Erfahrung. Referenzen sind bestimmt 200 Standorte in der Stadt und der Umgebung. Wo vor Jahren Wiese oder Unkraut waren, geben jetzt schöne Häuser vielen Familien ein Zuhause. Ich hoffe, mit einem durchdachten Finanzierungskonzept auch nun wieder einen Bankpartner gewinnen zu können.

Wann können die ersten Mieter an der Kühnichter Heide einziehen?
2014 wird für gute Planung und Vorbereitung, besagten Grundstückserwerb und die Finanzierungssicherung genutzt. Vielleicht kann auch schon mit dem Rohbau begonnen werden. Ich schätze, dass die ersten Wohnungen im Sommer 2015 fertig sind.
Fragen: Mirko Kolodziej



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Kommentare zum Artikel:

Silke Fälsch schrieb am

ich begrüße es, das endlich mal jemand an uns denkt . Ich wohne seit meiner Geburt vor 37 jahren hier in Hoyerswerda. ich habe Hoy als eine wunderschöne Stadt kennengelernt in der ich mit meiner familie gern wohnte. Aber seit immer mehr abgerisssen wird, verschwinden immer mehr alte Bekannte . Sie ziehen weg, weil Hoy einfach nicht mehr atraktiv ist. Endlich findet sich mal jemand, der Hoyerswerda wieder einen kleines Stück Glanz zurückgeben will.

Ps wir wollen im WK 9 --und wollen dann auch bleiben ---

Schulz schrieb am

will einer investieren und dann muss er warten bis Dezember

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