Wer bei den Städtischen Wirtschaftsbetrieben Hoyerswerda lernen möchte, hat die Qual der Wahl – und das im besten Sinne. Kaum eine andere Personalabteilung betreut so unterschiedliche Ausbildungswege: vom Berufskraftfahrer bis zur Köchin, vom IT-System-Elektroniker bis zur Fachangestellten für Bäderbetriebe. Kathrin Börner, Teamleiterin Personal bei der SWH Städtische Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda GmbH, kennt diese Vielfalt bestens. „Unsere Azubis tauchen in ganz verschiedene Arbeitswelten ein – von Technik bis Verwaltung, von Wasser bis Strom“, sagt sie mit einem Lächeln.
Kein Wunder, denn zur SWH-Gruppe gehören neben der Konzernholding gleich fünf Tochterunternehmen: die Versorgungsbetriebe (VBH), die Verkehrsgesellschaft (VGH), die Breitbandgesellschaft (BBH) mit ihrer Produktmarke „Kabelmax“, die Lausitzhalle und das Lausitzbad. Das sorgt nicht nur für spannende Jobs, sondern auch für ein breites Ausbildungsangebot, inklusive dualer Studiengänge. Dass man bei der VBH Industriemechaniker oder Mechatroniker werden kann, sei noch relativ bekannt, anderes hingegen weniger, sagt Kathrin Börner.

Leonie Stelzner hat gerade so eine Lehre in einem Beruf erfolgreich beendet, an den bei der Karrierewahl nicht ganz so viele junge Leute denken. “Ich wollte mein Hobby zum Beruf machen”, sagt die 20-Jährige. Als Schwimmerin und Wasserwacht-Mitglied ist Wasser für sie ein vertrautes Element. Nach dem Abschluss der zehnten Klasse bewarb sie sich im Lausitzbad um eine Lehrstelle zur Fachangestellten für Bäderbetriebe. “Helden am Beckenrand” werden die Badmitarbeiter in der SWH-Gruppe genannt – und das trifft den Kern. In der Ausbildung lernte sie alles, was hinter einem sicheren Badebetrieb steckt: vom richtigen Umgang mit Chemikalien, Stichwort: Chlor, über Technik und Schwimmlehre bis hin zum direkten Kontakt mit Gästen.
Verschiedene Ausbildungspartner
Während ihrer Ausbildung hat Leonie Stelzner in der Regel sechs Wochen am Stück im Bad verbracht, dann zwei Wochen in der Berufsschule. Das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen liegt in Chemnitz. „Das war schon eine Umstellung, aber ich hab mich schnell eingelebt“, sagt die junge Frau und erzählt vom Leben in einer WG. Für die theoretische Ausbildung kooperieren die SWH-Unternehmen mit verschiedenen Berufsschulen, die Berufspraxis hingegen erlernen die Jugendlichen direkt an den verschiedenen Unternehmensstandorten oder bei Partnern wie Hoyerswerdas AGK-Kraftfahrerschule und der Königsbrücker Ausbildungsstätte.

Die Studiengänge Public Management, Betriebliches Ressourcenmanagement und Wirtschaftsinformatik werden an der der Dualen Hochschule Sachsen am Standort Bautzen unterrichtet. Denny Krahl, der bei der Breitband Hoyerswerda GmbH (BBH) gerade im dritten Lehrjahr der Ausbildung zum IT-System-Elektroniker ist, fährt regelmäßig nach Dresden. Dort ist das Berufliche Schulzentrum für Elektrotechnik zu finden. Er sagt, IT, also Informationstechnologie, liege ihm. “Ich war schon immer derjenige, der zu Hause Fernseher und iPad wieder zum Laufen gebracht hat.” Der 19-Jährige erzählt, ihm gefalle die Abwechslung des Berufes; er könne sich nicht vorstellen, seine komplette Arbeitszeit hinterm PC-Bildschirm zu verbringen.
Kabelmax-Mitarbeiter koordinieren Kunden-Termine, fahren Anschlüsse legen oder reparieren, haben aber auch in der Werkstatt zu tun. Zum Berufsbild gehören fundierte Kenntnisse über Netzwerke und ihre Komponenten, den Umgang mit Hard- und Software, technische Konfigurationen und natürlich alles rund um Datensicherheit. Im Fall von Kabelmax, wo das Kerngeschäft in der Stadt Hoyerswerda Glasfaserverbindungen sind, arbeitet Denny Krahl regelmäßig an Glasfaserleitungen, die dünner sind als ein Haar. Dazu braucht es nicht nur technisches Verständnis, sondern auch viel Fingerspitzengefühl und die passende Technik. Im nächsten Jahr stehen seine Abschlussprüfungen an.

Leonie Stelzner hat die ihren im März erfolgreich absolviert und hat nun einen Vertrag als Lausitzbad-Mitarbeiterin, gibt Kindern Schwimmlehrgänge, leitet Wassergymnastik-Kurse sorgt am gut besuchten Schwimmbecken dafür, dass alle Badegäste sicher im Wasser unterwegs sind. Die erste Weiterbildung ist bereits ins Auge gefasst – ein Kurs dazu, wie man Lehrgänge fürs Babyschwimmen konzipiert und durchführt.
Mit dem Halbjahreszeugnis bewerben
Kathrin Börner sagt, innerhalb der SWH-Gruppe zähle man derzeit über alle Lehrjahre insgesamt 18 Azubis sowie zwei junge Leute, die ein duales Studium absolvieren. Sechs Nachwuchs-Fachleute haben im September ihre Ausbildungen begonnen. Und für die sechs Plätze im nächsten Jahr trudeln schon die ersten Bewerbungen ein. „Am besten bewirbt man sich mit dem Halbjahreszeugnis. Danach gibt es ein erstes Gespräch und dann sehen wir, ob es für beide Seiten passt.“ Im Rahmen eines Schnuppertages oder Schülerpraktikums kann man das Unternehmen auch schon vorab kennenlernen.
Was eine Ausbildung in der SWH-Gruppe besonders macht? Ganz klar: Heimatnähe, Teamgeist und das gute Gefühl, etwas für die eigene Stadt zu bewegen. „Wer hier lernt, gestaltet Hoyerswerda aktiv mit“, so Kathrin Börner. Dazu kommen faire Vergütungen, starke Partner und echte Verantwortung. Denny Krahl bringt es auf den Punkt: „Ich treffe hier schon im dritten Lehrjahr eigene Entscheidungen – das ist kein klassischer Job von 9 bis 17 Uhr, sondern eine Aufgabe, an der man wächst.“ Und Leonie Stelzner? Sie steht wieder am Beckenrand – dieses Mal als Kollegin, nicht mehr als Azubi. Und das mit einem stolzen Lächeln.
Nähere Details zu den aktuellen Ausbildungsangeboten der SWH für 2026 findet man hier: www.swh-hy.de/karriereportal. Die SWH-Gruppe ist zudem auf vielen regionalen Job- und Ausbildungsmessen vor Ort – eine gute Gelegenheit, direkt ins Gespräch zu kommen.
Hoyerswerda ist eine Stadt voller Dynamik und Wandel. AHOY berichtet darüber und erzählt Geschichten, die bewegen. Und ermöglicht so nicht nur einen Einblick in persönliche Lebens- und Gedankenwelten, sondern öffnet auch die Türen von städtischen und privaten Unternehmen für spannende Blicke hinter die Kulissen.