Knappenrode. Die Stadt und ihr südöstlichster Ortsteil liegen seit vier Wochen bezogen auf den motorisierten Verkehr noch deutlich weiter auseinander als ohnehin schon. Wegen der Erneuerung der Brücke über den Schwarzen Graben im Verlauf der Ortszufahrt aus Richtung Maukendorf können Kfz-Lenker aktuell nur über Groß Särchen und Koblenz oder über Lohsa und die Betriebsstraße fahren.
Die Auswirkungen auf den Busverkehr der Linie 794 zwischen Groß Särchen und Hoyerswerda haben am Dienstag ein Krisentreffen nach sich gezogen. Ortsvorsteherin Ulrike Neumann berichtete kurz darauf im Stadtrat von massiven Einschränkungen und Beschwerden aus der Einwohnerschaft. So steuern in Richtung Hoyerswerda die Hälfte der in der Schulzeit 16 täglichen Busse Knappenrode nicht an:
„Da sind Busse darunter, die sowohl von unseren Berufstätigen als auch von unseren Lehrlingen dringend benötigt werden.”
Beim Vor-Ort-Termin waren laut Ulrike Neumann sowohl teils sehr aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger wie auch Vertreter der Stadt und des für den Überlandverkehr zuständigen Landratsamtes dabei. Ergebnis: Man wolle, so Neumann, versuchen, Lösungen zu finden. Und das betrifft auch die Zeit nach den aktuellen Bauarbeiten. Diese sollen Ende Oktober abgeschlossen sein – es sieht vor Ort auch danach aus, dass das klappt.

Allerdings ist inzwischen die schon länger angekündigte Vollsperrung auf der anderen Seite des Ortes nun in Sicht. In einem Brief, den die Stadt der Ortsteilverwaltung im Juli zur Dringlichkeit der Brückenerneuerung geschickt hat, heißt es:
“Im Zusammenhang mit der Sicherung des Rutschungskessels zur Gefahrenabwehr am Knappensee muss die Kreisstraße K 9207 in Richtung Koblenz ab November 2025 auf unbestimmte Zeit gesperrt werden.”
Und auch, wenn diese Sperrung nach Ulrike Neumanns Kenntnis nun wohl erst Anfang nächsten Jahres umgesetzt werden soll, wird auch dann die Buslinie 794 nicht ihren gewohnten Weg nehmen können. Und das Enddatum der Sperrung liegt im Jahr 2031 – aktuell, wie die Ortsvorsteherin bemerkt: „Ob das so eingehalten werden kann? Wir wissen ja, was am Knappensee los ist.“
Mirko Kolodziej