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Immer jemand vor Ort

Die Wohnungsgesellschaft mbH Hoyerswerda setzt auf ein fünfköpfiges Hausmeisterteam, das für die mehr als 6.200 Mieterinnen und Mieter und ihre alltäglichen Belange da ist.


von Juliane Mietzsch

Fotos: Gernot Menzel

Wenn etwas nicht funktioniert, muss es schnell gehen. Besonders in einem großen Wohnungsbestand, wie ihn die Wohnungsgesellschaft mbH Hoyerswerda verwaltet. In den mehr als 250 Objekten kommt es täglich zu kleinen und größeren Anliegen – von der defekten Glühbirne im Hausflur über Fragen zur Müllentsorgung bis hin zu Themen wie Brandschutz oder Verkehrssicherheit auf dem Gelände.

Um genau hier für mehr Verlässlichkeit und kurze Reaktionszeiten zu sorgen, setzt das städtische Unternehmen seit einiger Zeit auf ein eigenes Hausmeisterteam. Zwischen 2003 und 2019 übernahmen Rahmenvertragspartner diese Aufgaben. Nach einer Testphase von 2019 bis 2023 wurde das Modell fest etabliert. Derzeit sind fünf Personen in diesem Bereich über die Tochter Wohnungsdienstleistungsgesellschaft mbH Hoyerswerda (WDH) eingestellt, wobei jedes Teammitglied ein festes Areal betreut. Der Vorteil: Die Wege sind kurz, die Zuständigkeiten klar – und oft ist Hilfe schneller da, als der Hörer abgehoben ist.

Die Präsenz vor Ort ist für das Hausmeisterteam ein wichtiger Aspekt, wie Jörg Scholze erklärt: „Ich kenne mich aus, weiß beispielsweise, wo die Hausanschlussräume sind. Das ist viel besser, als in einem unbekannten Objekt tätig zu sein.“ – „Und wir sind schon bekannt und kennen unsere Schäfchen“, ergänzt Katrin Winkler, die nicht selten schon aus der Ferne mit einem freundlichen Winken begrüßt wird. Gemeinsam mit René Giller hat sie ihr Büro seit Januar in der Schulstraße in einem Wohnblock.

Dieses sowie die drei weiteren Hausmeisterbüros im Stadtgebiet dienen gleichzeitig als Arbeitsort, Aufenthaltsraum, Lager, Stützpunkt – und als Anlaufstelle für persönliche Anliegen der Mieterinnen und Mieter. So ist es möglich, ohne große Umwege, direkt handeln zu können. Und in diesem Sinne wird auch auf eine gewisse Mobilität im Quartier gesetzt: Die Hausmeister sind vor allem mit Fahrrädern unterwegs und haben die wichtigsten Materialien und Werkzeuge stets dabei und somit sofort parat.

Mülltüten, Glühbirnen, Schraubenschlüssel, Leiter und Schaber für Aufkleber zählt René Giller unter anderem auf, was er stets in seinem kleinen Anhänger dabei hat – für nahezu jede Situation gerüstet.

Vor allem Themen wie Brandschutz und Ordnung im Hausflur spielen häufig eine Rolle, wie Veit Kutschick weiß. Er erklärt, dass weder Schuhschränke noch Kränze an der
Wohnungstür im Hausflur erlaubt sind, auch müsse die Brandlast möglichst gering gehalten werden. Es nützt allen, wenn das Treppenhaus als Flucht- und Rettungsweg möglichst frei ist.„Brandschutz spielt täglich eine Rolle“, betont Veit Kutschick. Zum Thema Sicherheit gehört auch das wöchentliche Führen von Wartungsprotokollen, etwa zu den Aufzügen. So ergibt sich die regelmäßige Präsenz vor Ort von ganz alleine. Daneben kommen noch Aufgaben wie das Beräumen von Sperrmüll oder die Nachkontrolle anderer Firmen dazu.

Bisweilen ist auch Aufklärungsarbeit gefragt und durch die Hausmeister zu leisten. Meist herrscht Einsicht, doch nicht immer trifft das Team auf Verständnis. Manchmal wird viel diskutiert oder die Menschen sind uneinsichtig, wenn gewisse Regeln umgesetzt werden müssen, ist eine Erfahrung. Da heißt es dann: Ruhig und freundlich bleiben. Egal, wie Gespräche verlaufen, Katrin Winkler hat sich vorgenommen, trotzdem immer „Guten Tag“ zu wünschen. Und schließlich sind die Begegnungen nicht selten auch nur Momentaufnahmen. Schließlich betreut jedes Teammitglied etwa 90 bis 100 Hauseingänge.

Auch Deeskalation und das Auftreten als Vertrauensperson auf ganz persönlicher Ebene ist ein Anliegen der Wohnungsgesellschaft mbH. In seinem Wohnumfeld sollte man sich eben auch wohlfühlen, nennt Veit Kutschick eine weitere Aufgabe der Hausmeister. „Wir sind da, damit die Häuser sicher sind und das Klima stimmt.“ Und all diese Bemühungen werden bisher mit positivem Feedback belohnt.

Doch nicht jedem Problem können sich die Hausmeister sofort annehmen, aus versicherungsrechtlichen Gründen muss bei gewissen Angelegenheiten einfach eine passende Fachfirma beauftragt werden. Mängel und Schäden nehmen die Hausmeister also zwar sofort auf, leiten diese an die zuständigen Kundenbetreuerinnen und -betreuer weiter, die dann einen Auftrag auslösen können.

Dennoch gehört auch die Arbeit am Schreibtisch zu den täglichen Routinen: Dann werden Dokumente eingepflegt und übermittelt, Termine koordiniert oder schlichtweg der kommende Tag geplant und vorbereitet.

Für Enrico Petschick bedeutet dieser Job, nie zu wissen, was am nächsten Tag kommt. Viel Abwechslung und Überraschungen gehören somit zum Berufsalltag des Hausmeisterteams dazu, das sich als Bindeglied zwischen den Mieterinnen und Mietern und den Kundenbetreuerinnen und -betreuern versteht.

Wer nun Kontakt sucht, kann die Briefkästen der Hausmeisterbüros nutzen, telefonisch Kontakt zu dem jeweiligen Ansprechpartner aufnehmen oder zu den Sprechzeiten dienstags (Teschenstraße 8, Käthe-Niederkirchner-Straße 1) und donnerstags (Schulstraße 8a, Albert-Schweitzer-Straße 25) jeweils von 15 bis 18 Uhr vorbeikommen. Da ist stets jemand mit einem offenen Ohr anzutreffen.

Ansprechpartner finden unter: www.wh-hy.de/ueber-uns/ansprechpartner



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