AHOY!

Ein Feuer, das verbindet

Die Lausitzhalle veranstaltet am 30. April wieder das traditionelle Hexenfeuer im Hoyerswerdaer Tausendmannlager – ein Abend für die ganze Familie.


von Juliane Mietzsch

Foto: Gernot Menzel

Das Hexenbrennen ist in der Lausitz eine tief verwurzelte Tradition, die jedes Jahr Menschen zusammenbringt – auch in Hoyerswerda. Seit drei Jahren hat sich das Team der Lausitzhalle dieser Tradition angenommen, um sie mit Leben zu füllen und weiterzuführen.

Im Kern geht es darum, den Winter endgültig zu vertreiben sowie dunkle Kräfte, böse Geister und eben die namensgebenden Hexen. Zwar ist diese Vorstellung mit Aberglauben verbunden, doch noch heute pflegen viele Menschen in der Region diesen Brauch begeistert – als fröhliches Frühlingsfest und geselliges Beisammensein am Feuer. Wenn andernorts die Dorfbevölkerung an den meist großen Feuerhaufen zusammenkommt, die auch gut aus der Ferne zu sehen sind, wird in Hoyerswerda mit dem Hexenbrennen im Tausendmannlager der Bevölkerung der ganzen Stadt dieses Zusammensein im Sinne dieser Tradition ermöglicht.

Das Team der Lausitzhalle, hat beobachtet, dass selbst in den Dörfern der Region das Aufrechterhalten der Hexenfeuer am Abend der Walpurgisnacht, immer schwieriger wird. Schließlich gehört etwas mehr dazu, als nur das Feuer zu entzünden: Meist schon Tage vorher wird Material für den Haufen gesammelt und dann bewacht. Diese personellen Ressourcen muss ein Dorf erst einmal aufbringen …

Daher ist Nico Thäle umso dankbarer, dass in der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt ein verlässlicher Partner gefunden werden konnte. „Wir müssen für die Absicherung tausend Dank sagen, denn ohne diese Unterstützung würde es nicht gehen“, macht er diese wichtige Rolle sichtbar und betont den mehrere Tagen andauernden ehrenamtlichen Einsatz. Und sogar die jüngsten Kameraden bringen sich ein – sie steuern die Hexe bei.

Aber es sind noch allerhand weitere Vorbereitungen nötig, um auf dem Platz an der Schubertallee ein Erlebnis zu schaffen, das Tradition und Moderne miteinander vereint. „Wir haben im Januar mit der Organisation des Hexenfeuers begonnen“, so Nico Thäle und zählt wichtige Schritte auf: Genehmigungen einholen, Gastronomiepartner gewinnen, ein Rahmenprogramm erstellen.

So wird wieder die Sportclub-Abteilung Seenland-Fanfaren einen Lampion-Umzug anführen, der um 18 Uhr im Bereich Neumarkt / Depot der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt beginnt und über die Rosa-Luxemburg-Straße in die Schubertallee führt. Dort können die Gäste dann regionale Spezialitäten und Herzhaftes vom Grill sowie Süßes von Eis-Uli erwarten. Die Ausschankwagen betreut das Team der Lausitzhalle selbst, sodass sogar Geschäftsführer Dirk Rolka persönlich für Frisches vom Fass sorgen wird. Um die Musik an diesem Abend kümmert sich der regional bekannte DJ Alex Buchwald. Die Organisatoren haben Wert darauf gelegt, lokale Partner für die Ausgestaltung zu gewinnen.

Ein besonderes Highlight an diesem Abend soll nicht unerwähnt bleiben: In Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda bietet die Lausitzhalle wieder den Hexenexpress – einen Shuttle-Service – zum Veranstaltungsort an. Wer zusteigen möchte, kann das am Haltepunkt Neustadt, am Lausitzer Platz, an der Einsteinstraße, am Zoo, an der Heinestraße und am Bahnhof in der Altstadt tun. Zwischen 18 und 22 Uhr wird im 15-Minuten-Takt verkehrt, danach bis 24 Uhr im 20-Minuten-Takt. Die Mitfahrt ist kostenlos möglich, da die VGH die entstehenden Kosten trägt, die Busse und Busfahrer stellt. Überhaupt ist das Event für Besucherinnen und Besucher kostenfrei, weil die Lausitzhalle auf starke Unterstützung setzen kann.

Vor Ort stehen nur wenig Parkflächen zur Verfügung – vereinzelt im Bereich der Schubertallee sowie im nahen Gewerbegebiet. Eine Wiesenfläche zu diesem Zweck zu nutzen, wird als unpraktikabel bezeichnet. „Wir wollen, dass die Menschen gemütlich und sicher ankommen“, sagt Nico Thäle. Schon beim ersten Wiederaufleben des Hexenbrennens im Tausendmannlager unter der Regie der Lausitzhalle im Jahr 2023 wurde dieser Service geboten.

Wer als Privatperson Brennmaterial beitragen möchte, kann Grünschnitt, kein Wurzelwerk oder behandeltes Holz, ab dem 29. April, 9 Uhr in der Schubertallee vorbeibringen. Für die Veranstaltungsorganisatoren geht es an diesem Tag sogar schon eher los – der Stromanschluss wird gelegt, die Ausschankwagen sowie Toiletten werden aufgestellt. Feierabend an diesem Ort wird am 1. Mai gegen Mittag sein. Ein solches Event erfordert viel Aufwand und Engagement.

Für das Team der Lausitzhalle wird dies ein gelungener Abend sein, wenn alles friedlich bleibt und die Hoyerswerdaerinnen und Hoyerswerdaer diese Gelegenheit nutzen, um zusammenzukommen, sich auszutauschen und gemeinsam diese Tradition zu feiern. „Alle sollen dort eine gute Zeit erleben“, so der Veranstaltungsmanager, der zwischen 1.500 und 2.500 Menschen erwartet.



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