Der Hoyerswerdaer FC hat am gestrigen Sonnabend Bischofswerda FV 08 II mit 3:1 bezwungen. Vor 164 Zuschauern im heimischen Stadion zeigte die Elf von Stefan Hoßmang wieder einmal zwei Gesichter, siegte jedoch dank eines starken Schlussspurts, überzeugender Einsatzbereitschaft und eines “goldenen Händchens” von Trainer Stefan Hoßmang.
In einer fast unterirdischen ersten Halbzeit, mit einer Vielzahl von technischen Unzulänglichkeiten, falsch getroffenen Entscheidungen und unsauberem Passspiel, gelang quasi nur ein guter Angriff. Aber der saß. In der 19. Minute brachte Wallace Lucas Aires da Silva nach Pass von Seibt die Gastgeber in Führung. Mit einem präzisen Abschluss ins kurze Eck ließ er dem gegnerischen Keeper keine Chance. Doch Bischofswerda nutzte kurz vor dem Halbzeitpfiff einen Standard. John Pascal Mann traf per Freistoß zum 1:1-Ausgleich (45.).
Zehn gelbe Karten
Nach dem Seitenwechsel reagierte Hoßmang mit taktischen Veränderungen. Er brachte mit Pepe Szepanski und Vladyslav Basiuk frische Kräfte. Zudem wurden Abwehr und defensives Mittelfeld umgestellt. Das zeigte letztlich Wirkung. In der 86. Minute war es schließlich der kurz zuvor eingewechselte Thomas Kutscher, der nach überragendem Pass von Pepe Szepanski, den Ball cool durch die Beine des Torhüters zum 2:1 einschob. In der siebten Minute der Nachspielzeit setzte Basiuk mit einem Treffer aus 40 Metern ins verwaiste Gästetor den Schlusspunkt. 3:1, der Deckel war drauf.
Dieser letztlich verdiente Erfolg und die drei Punkte dürfen nicht darüber hinwegtäuschen: Spielerisch schien man beim Gastgeber schon ein Stück weiter zu sein. Auch die Schwäche bei Standarts bleibt bedenklich. Also Leistung richtig einordnen, an den Defiziten arbeiten, die richtigen Schlüsse ziehen.
Bei zehn gezeigten gelben Karten (sieben für Akteure des HFC) stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Souveränität bei der Spielleitung. Oder wollte sich das Schiedsrichterteam der spielerischen Qualität auf dem Rasen nur anpassen?
Siegbert Matsch