Hoyerswerda. Ihr erstes Konzert in der neuen Spielzeit präsentierte die Neue Lausitzer Philharmonie am Abend des 1. Oktober in der Lausitzhalle vor etwa 200 begeisterten Gästen. Auf dem Programm standen Felix Mendelssohn Bartholdys Konzertouvertüre Nr. 2 – Die Hebriden, Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll und Antonín Dvořáks 8. Sinfonie G-Dur. Es dirigierte Roman-Brogli-Sacher, der Generalmusikdirektor des Gerhard-Hauptmann-Theaters Zittau-Görlitz, als Solist am Klavier war Gerhard Oppitz zu erleben.
Mit dem Titel „Landschaftsimpressionen. Schönheit. Verbindendes.“ war der Konzertabend überschrieben. Sowohl mit dem Thema als auch mit der Auswahl der Musikstücke und erst recht mit der musikalischen Darbietung trafen die Musiker einmal mehr den Nerv des Publikums. Es tat einfach gut, dem Alltag mit Sorgen und oft schlimmen Nachrichten für zwei Stunden zu entfliehen und sich nur harmonischen Klängen, kleinen Sehnsüchten und Träumereien hinzugeben. So entführte uns Bartholdy zunächst ans Meer und auch bei Ludwig van Beethovens Klavierkonzert überwog die Romantik. Sein Konzert für Klavier und Orchester Nr.3 wurde vom Orchester und dem international anerkannten, vielfach ausgezeichneten und renommierten Pianisten Gerhard Oppitz meisterhaft interpretiert, das Publikum honorierte die Darbietung bereits vor der Pause mit lang anhaltendem Applaus und „Super“-Rufen.
Mehr Zuspruch erwünscht
Mit Antonín Dvořáks 8. Sinfonie wurde dieser leichte und von Harmonie geprägte Konzertabend fortgesetzt. Er entführte uns mit meist hellen, oft von Volksmusik geprägten Klängen ins Böhmische und in die dortige wunderbare Natur, wie das wohl nur die berühmten Nationalkomponisten des 19. Jahrhunderts können. Sicher stellte sich dem einen oder anderen Gast beim Lauschen und Genießen leise die Frage: Schaffe ich im Goldenen Herbst noch einen kleinen Ausflug nach Böhmen?
Mit viel Wohlwollen und herzlichem Applaus wurden die Musiker verabschiedet. Das nächste Konzert der Neuen Lausitzer Philharmonie findet am 12. November um 19.30 Uhr in der Lausitzhalle statt. Es steht unter dem Thema „Fremdheit, Neugierde, Offenheit“. Pure Harmonie und eingängige Melodien stehen dabei eventuell nicht immer im Vordergrund, aber wie sagt man so schön? Bleiben Sie neugierig! Das Hoyerswerdaer Konzertpublikum ist es bereits.
Nach dem Konzert taucht im Foyer die Frage auf: Warum werden die Philharmonischen Konzerte so wenig beworben? Eine Zeitung, schon gar keine junge Online-Zeitung auf neuen Wegen, kann dies nicht beantworten. Aber helfen können wir alle. Wenn Ihnen die Konzertabende in der Lausitzhalle gefallen, sagen Sie es weiter. Verschenken Sie Karten, bringen Sie Freunde mit. Nutzen Sie das Angebot zur Konzerteinführung, das immer 45 Minuten vor Konzertbeginn im oberen Foyer stattfindet. Ein Konzertabend ist ein Erlebnis und in Hoyerswerda nicht teurer als einmal Kino mit Überlänge und Popcorn. Wir sehen uns.
Angela Donath