Wunsch: Mehr heimische Speisekarpfen in hiesigen Gaststätten

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Man sieht ein Buffett mit Fischspeisen.
Foto: Andreas Kirschke

Lausitz. Am Wochenende war Start der 24. Lausitzer Fischwochen . Insgesamt 13 Betriebe nehmen teil. Gastgeber der Eröffnung war der Weichaer Hof in Weißenberg, mit den Inhabern Sonja Fritsch und Hagen Schmidt. Vor Ort servierte Senior-Koch Jörg Müller im Ofen gebackenes Karpfenfilet auf Wurzelgemüse mit Kapern, Zitronen-Petersilien-Butter und Salzkartoffeln, Flamm-Lachsforelle mit Gurken-Kartoffelsalat und Dill-Meerettich-Schmand sowie alkoholfreie Getränke; im Bild – zu sehen sind hier auch Milkeler Teichwirt Lars Hempel und Tochter Pia.

Drei Botschaften hatte bei der Eröffnungsfeier Bernd Lange, der Präsident des Sächsischen Landesfischereiverbandes: 1. Teichwirte in der Oberlausitz pflegen und bewahren durch stetige Bewirtschaftung der Gewässer unverzichtbar die rund 800 Jahre gewachsene Kulturlandschaft. 2. Sie brauchen dringend Unterstützung des Freistaates Sachsen zur Eindämmung der Schäden durch Biber. 3. Sie brauchen Unterstützung zur Vermarktung des Lausitzer Speisekarpfens in der Region in den Gasthöfen. An den Fischwochen beteiligt sind Teichwirtschaften, Gasthöfe sowie das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Bis zum 31. Oktober laden sie mit Veranstaltungen wie Fischerfesten, thematischen Naturführungen oder passenden Kochkursen ein.

Ehrung auch für Zelders

Erstmals ehrte die Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) zur Eröffnung der Fischwochen den „Teichwirt des Jahres“. Es ist Lars Hempel. Die ideelle Ehrung soll Wertschätzung und Anerkennung für den Beitrag der Teichwirte zum Erhalt der Kulturlandschaft sein. Guido Zelder, Mitarbeiter der Teichwirt-schaft Sebastian Zelder in Neudorf Klösterlich bei Wittichenau, erhielt die Urkunde für das am 15. Juli an den Betrieb verliehene Zertifikat „Lausitzer Fisch“. Dieses Produktsiegel steht für die Einhaltung der Qualitätskriterien „Lausitzer Fisch“. Es deutet auf hohes Engagement für die Region hin.

„Die Lausitzer Fischwochen sind eine gute Erinnerung an das Produkt Karpfen und heimische Fische“, meinte Guido Zelder und verdeutlichte: „Gerade der Karpfen steht für sogenannten positiven CO2-Abdruck: er wird hier geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und vermarktet; er ist ein qualitativ hochwertiger Speisefisch; durch den Verzehr heimischer Fische werden die Weltmeere entlastet; mit ihrer Aufzucht in der Region leisten wir Naturschutz-Arbeit.“

Zum Thema Biber sagte Bernd Lange, bis zum Ende des Jahres solle eine Verordnung erarbeitet sein: „Sie sollte den Teichwirten das erste Handeln selbst ermöglichen. Das würde den Behörden viel Arbeit ersparen. Und das gäbe den Fischwirten das Gefühl, anerkannt zu sein.“ Biber, so wird erklärt, verbauten in den Teichen immer wieder Zuflüsse und Abflüsse, stötrten den Hochwasser-Schutz. Bernd Lange wünscht sich deshalb eine konsequentere Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und den Teichwirtschaften: „Beide haben das gleiche Ziel. Sie wollen den Schutz vor Hochwasser und den Schutz der Gewässer.“

Reserven sieht er in der Vermarktung des Lausitzer Speisekarpfens direkt in der Lausitz. Denn erst wenige Gasthöfe bieten Karpfen auf ihrer Speisekarte an. „Es liegt nicht am Produkt. Es liegt an der Vermarktung“, meinte Bernd Lange. „Die Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien sollte nochmals intensiv bei den Gastwirten in der Region werben.“ Insgesamt sieht er die Fischwochen jedoch als Erfolg, sie seien ein jährlicher Höhepunkt in der Region.

Andreas Kirschke

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